Prüfet alles – Zur Jahreslosung 2025

Das neue Kalen­der­jahr bricht an. Die Jah­res­lo­sung der Öku­me­ni­schen Arbeits­ge­mein­schaft für Bibel­le­sen gilt vie­len Chris­tin­nen und Chris­ten als ein Leit­vers durch das neue Jahr. Für 2025 wur­de aus dem ers­ten Brief des Pau­lus an die Gemein­de in Thes­sa­lo­ni­ki ausgewählt: 

„Prüft alles und behal­tet das Gute!”

1. Thess 5,21

Der Bibel­vers ist kei­ne zeit­lo­se Auf­for­de­rung zur Prü­fung. Er hat sei­nen Ursprung in den Dia­lo­gen zwi­schen Pau­lus und der Gemein­de in Thes­sa­lo­ni­ki, ver­mut­lich aus dem Jahr 50 n.Chr. Trotz­dem kann der ältes­te erhal­te­ne Brief des Apos­tels immer wie­der als Auf­for­de­rung zur Unter­schei­dung und Weis­heit im Umgang mit Infor­ma­tio­nen, Ideen und Erfah­run­gen gele­sen wer­den. In einer Welt, die von einer Flut an Infor­ma­tio­nen und Mei­nun­gen geprägt ist, erin­nert uns die­ser Satz dar­an, kri­tisch zu den­ken und nicht alles unre­flek­tiert zu über­neh­men. Es geht dar­um, mit offe­nen und auf­merk­sa­men Sin­nen durch das Leben zu gehen, im pri­va­ten und beruf­li­chen Umfeld.

Prü­fen bedeu­tet, Din­ge zu hin­ter­fra­gen, zu ana­ly­sie­ren und zu bewer­ten. Es erfor­dert, dass wir uns aktiv mit den Inhal­ten aus­ein­an­der­set­zen, die uns begeg­nen, sei es in den Medi­en, in Gesprä­chen oder in per­sön­li­chen Erfah­run­gen. Dabei sol­len wir uns nicht nur auf ober­fläch­li­che Ein­drü­cke ver­las­sen, son­dern tie­fer gehen und die Hin­ter­grün­de, Absich­ten und Posi­tio­nen wahrnehmen.

Das Gute zu behal­ten, bedeu­tet, dass wir das, was wir als wert­voll und rich­tig erkannt haben, in unser Leben inte­grie­ren. Es geht dar­um, posi­ti­ve und kon­struk­ti­ve Ele­men­te zu för­dern und zu bewah­ren. Die­se Hal­tung kann uns hel­fen, in einer kom­ple­xen Welt Ori­en­tie­rung zu fin­den und das Leben sinn­voll zu gestalten.

Gleich­zei­tig for­dert uns die­ser Vers auf, offen für Neu­es zu blei­ben und uns nicht von unse­ren bewuss­ten oder unbe­wuss­ten Vor­ur­tei­len lei­ten zu las­sen. Es ist schlicht eine Ein­la­dung. Wir kön­nen fle­xi­bel blei­ben und uns wei­ter­ent­wi­ckeln, wäh­rend wir gleich­zei­tig an bewähr­ten Wer­ten und Prin­zi­pi­en fest­hal­ten. So kön­nen wir die Quel­len des Guten für unse­re sozia­len Bezie­hun­gen finden.

Ins­ge­samt ermu­tigt uns „Prüft alles und behal­tet das Gute!” zu einem bewuss­ten und reflek­tier­ten Leben. Es ist ein Auf­ruf, Ver­ant­wor­tung für unse­re Ent­schei­dun­gen zu über­neh­men und über­legt zu han­deln, und uns nicht von Sor­gen und Ängs­ten trei­ben zu las­sen. Das gilt für unser pri­va­tes Leben und unser beruf­li­ches Engagement.

„Prüft alles und behal­tet das Gute!”

1. Thess 5,21

Und des­halb freu­en wir uns auf vie­le freund­li­che Begeg­nun­gen, den kol­le­gia­len Aus­tausch und die kon­struk­ti­ve Zusam­men­ar­beit, in den Kitas, Hor­ten und Schu­len, in prä­sen­ti­schen und vir­tu­el­len Fort- und Aus­bil­dungs­ver­an­stal­tun­gen in Thü­rin­gen, Sach­sen und Sach­sen-Anhalt, um her­aus­zu­fin­den, was das Gute und Bewah­rens­wer­te für uns und unse­re Zusam­men­ar­beit sein kann.


Ihr Kol­le­gi­um des PTI