Von der „Differenzkategorie“ zum demokratischen Potential: Religion als Ressource für politische Bildung
Religion und Migration werden in Deutschland häufig von Vorurteilen und Diskriminierungen bestimmt. Das trifft vor allem jüdische und muslimische Menschen. In der politischen Bildung taucht Religion meist als problembehaftetes Differenzierungsmerkmal auf. Das verstärkt und schafft Raum für anti-demokratische Akteure. Religiöse Frasgestellungen und Organisationen bieten jedoch auch Chancen für Empowerment und die Überwindung von Vorurteilen.
Die Sichtbarmachung und Einbindung von Religion in die politische Bildung hat das Potenzial, kulturelle Diversität nicht zuerst als Hindernis, sondern vielmehr als Ressource wahrzunehmen.
Insbesondere in einem Land wie Deutschland, das sich erst spät als Einwanderungsgesellschaft begreift, ist Bildung häufig noch von eurozentrischen Perspektiven geprägt, was den Blick unnötig verengt und Ausschlussmechanismen verstärken kann.
Die systematische Reflexion religiöser Traditionen aus einem politischen Blickwinkel kann dazu beitragen, Vorurteile über verschiedene kulturelle Bezüge abzubauen und bislang wenig bekannte emanzipatorische Ansätze, wie etwa befreiungstheologische Konzepte, stärker in den Fokus zu rücken.
Unter dem Thema „Feste feiern im Kirchenjahr in konfessionell-kooperativer Perspektive“ trafen sich am 15. Mai 2025 nahezu 40 Religionslehrkräfte zur diesjährigen Fortbildung für konfessionssensiblen bzw. konfessionell-kooperativen Religionsunterricht in Thüringen.
Die Veranstaltung wurde in Kooperation von THILLM, der Schulabteilung des Bischöflichen Ordinariats Erfurt, der Theologischen Fakultät der Friedrich-Schiller-Unisversität Jena, der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Erfurt und dem PTI der EKM erarbeitet und durchgeführt.
Für das Impulsreferat konnte Herr Prof. Dr. Benedikt Kranemann von der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Erfurt gewonnen werden. Er gab Einblicke in katholische, evangelische und orthodoxe Perspektiven zur Feier des Osterfestes. Ein kurzer Austausch über das Gehörte ermöglichte es den Lehrkräften, eigene Unterrichtserfahrungen einzutragen und miteinander ins Gespräch zu kommen.
Im Anschluss waren die Teilnehmenden eingeladen, in mehreren Durchgängen drei der insgesamt sechs Stationen zum Kirchenjahr zu besuchen. So konnte man u.a. ins Gespräch kommen über das Martinsfest in den Konfessionen, konfessionelle Besonderheiten (Fronleichnam, Reformationsfest) näher erkunden, sich mit Bußtagen auseinandersetzen, konfessionellen Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Umgang mit dem Tod (Allerseelen, Ewigkeitssonntag) nachgehen oder den Himmelfahrtstag konfessionssensibel reflektieren.
Im abschließenden Plenum wurde deutlich, dass das Veranstaltungsformat auch 2026 auf Interesse stößt und dass somit das Vorbereitungsteam schon in die erneute Planung starten kann.
Nach fünf Jahren und einer Reihe gelungener Online-Veranstaltungen wird „Kurz & Gut” in ein neues Online-Format überführt.
Mit Beginn der Pandemie 2020 entwickelten die Schulbeauftragten mit den Kolleg:innen aus dem Schulbereich des PTI ein neues Fortbildungsformat. Die als Reihe konzipierte Veranstaltung sollte tagesaktuelle Herausforderungen, schulischen Alltag und schulstufenspezifische Unterrichtsideen verbinden. Der kollegiale Austausch und die Selbstwahrnehmung der beruflichen Identität als Religionslehrkräfte hat in den vergangenen Jahren viele positive Impulse setzen können. Das reichte weit über die Zeit der Pandemie hinaus.
Die gesellschaftlichen und schulischen Rahmenbedingungen haben sich seit dem weiterentwickelt. Die Lebensbedingungen der Kinder und Jugendlichen haben sich verändert. Die innen- und außenpolitischen Veränderungen stellen Lehrkräfte vor neue Fragen. Nicht zuletzt haben sich die Schul- und Unterrichtskulturen verändert. Die Transformationsprozesse in den Kirchen sind vorangeschritten. Der Kern religiöser Bildung wird an vielen Stellen berührt.
Darauf reagiert das neue Format „Frequently Asked Questions”. Das philosophisch-theologische Gespräch wird im Zentrum stehen: Zuhören, eigenen Positionen formulieren, in ein gemeinsames Gespräch eintauschen. Wir sind überzeugt, dass hier ein Schlüssel für zukünftiges Lernen liegt.
Die Impulse bilden elementare Fragen, die die Teilnehmenden gemeinsam erörtern. Die Vielfalt der Gedanken und Ideen müssen wahrgenommen und respektiert werden können. Das ganz Andere hat auch Rechte. Und über Ableitungen für den eigenen Unterricht muss gesprochen werden können.
Kann man mit Gott befreundet sein?
Wie kommt man vom Krieg zum Frieden?
Wie entsteht Reichtum?
Haben Tiere eine Seele?
Kann Wahrheit auch erfunden werden?
Was ist mir Heimat und was Zuhause und wo liegen die Unterschiede?
Mit kreativen Ideen und frischem Schwung arbeiten wir am neuen Format. Das Gute wollen wir bewahren und uns auf Neues einlassen. Die Hoffnung ist groß, dass dieses neue Konzept ebenso Ihre und Eure Zustimmung finden wird. Wir freuen uns auf eine rege Teilnahme.
Start für einen ersten Piloten ist am 27.08.2025, 16:00 – 18:00 Uhr, Online
Netzwerk antisemitismus- und rassismuskritische Religionspädagogik und Theologie
Das Netzwerk lädt ein zu einem digitalen Fachtag.
15.05.2025, 9:30 – 15:30 Uhr, online
Im Fokus stehen die Beschäftigung mit der Messbarkeit von Wirkung und Qualitätskriterien rassismuskritischer und antisemitismuskritischer Bildung, insbesondere in religionspädagogischen und theologischen Kontexten. Außerdem geben Forschende Einblicke in aktuelle wissenschaftliche Auseinandersetzungen rund um die Themenfelder von narrt.
Qualitätskriterien antisemitismuskritischer Bildung in Kirche und Theologie Steuerungsgruppe von narrt
Jermaine Irebor, Erlangen-Nürnberg: Einblicke in das Dissertationsprojekt: „Un/gesehen: Erinnerte Erfahrungen Schwarzer Jugendlicher mit Glaubensfiguren im evangelischen Religionsunterricht“
Dr. Linda Balzer, Universität Saarland: Reflexionen und Impulse: Antisemitismuskritische Perspektiven in der Lehrer*innenausbildung
Hans-Ulrich Probst, Dominik Gautier, Karoline Ritter, Charlotte Jacobs: Einblicke in den Sammelband: „Topoi und Netzwerke der religiösen Rechten. Verbindende Feindbilder zwischen Christentum und extremer Rechter“
Vera Uppenkamp, Leuphana Lüneburg und Juliane Ta Van: Queere Theologien antisemitismuskritisch lesen
Ariane Dihle, Universität Oldenburg, Co-Autorin: Reflexionen und Gespräch zu „Gute Nachricht – Geschichten von Jesus für Kinder fair erzählt“
Die Vorstellungen und das Bild Jesu sind im weltweiten Kontext in vielerlei Hinsicht ähnlich und gleichzeitig verschieden. „Wie ist Jesus weiß geworden“ fragt Sarah Vecera in ihrem 2022 erschienenem Buch zum Rassismus in der Kirche. In dieser Unterrichtseinheit geht es u.a. darum, Absolutheitsansprüche der je eigenen Jesusvorstellungen zu verlernen und offen zu werden für andere Blickrichtungen auf Jesus von Nazareth, auf Jesus, den Christus, und Perspektivwechsel und Perspektivübernahmen einzuüben.
Die Konzeption orientiert sich am Dreischritt „Erkennen –Begreifen – Handeln“:
Erkennen Die Schüler:innen erläutern und reflektieren ihre eigenen Jesusbilder.
Begreifen Die Schüler:innen identifizieren die jeweiligen Entstehungskontexte als wesentlich für Jesusvorstellungen.
Handeln Die Schüler:innen vermitteln gewonnene Erkenntnisse in (gemeinde-)pädagogischen Zusammenhängen.
Für das Unterrichtsvorhaben werden mindestens 5 x 45 Minuten Unterrichtszeit veranschlagt. Alle drei Teile des Unterrichtes können auch deutlich vertiefter und mit größerem Zeiteinsatz und ‑aufwand durchgeführt werden.
Im frühlingshaften Kloster Drübeck trafen sich 13 junge Religionslehrkräfte aus Sachsen-Anhalt, um die Herausforderungen des schulischen Alltags miteinander zu reflektieren, eigene pädagogische Positionen zu diskutieren und die Vocatio zu erhalten.
Sie sprachen dabei über Motive der Berufswahl und die alltäglichen Herausforderungen auf schulorganisatorischer und pädagogischer Ebene. Zugleich diskutierten sie aktuelle Fragen von Positionalität aus konfessioneller und politischer Perspektive.
„Wie kann ich ganz konkret mit rassistischen oder antisemitischen Aussagen umgehen?”
Schnell wurde deutlich, dass tragfähige und belastbare Strategien nur nur in der kollegialen Beratung und im Team gefunden werden können. Dafür sind die kirchlichen Netzwerke des PTI und der Schulbeauftragten wichtige Ankerpunkte.
Die Vocatio unterstreicht in diesem Zusammenhang die Bedeutung des Religionsunterrichts in den Schulen und beschreibt zugleich die Verantwortung, die die Kirchen für die öffentliche Bildung übernehmen.
„Unsere Kirche dankt Ihnen, dass Sie sich als Pädagoginnen und Pädagogen dieser Aufgabe stellen und sagt Ihnen zu, Sie bei der Ausübung Ihrer Tätigkeit zu unterstützen. Wir vertrauen Ihnen, dass Sie den Religionsunterricht in Übereinstimmung mit den Grundsätzen der Evangelischen Kirche und nach den geltenden Rahmen-Richtlinien durchführen. Wir sagen Ihnen zu, Ihren Rat zu hören und zu bedenken. Wir brauchen Ihr Engagement und Ihre Hinweise. Darum bitten wir Sie, Ihre Erfahrungen uns und den Gemeinden weiterzugeben.
Die feierliche Einsegnung in der Klosterkirche St. Vitus bildete Höhepunkt und Abschluss der Tagung.
Im Feedback wurden die individuellen Wahrnehmungen deutlich. Hier einige Antworten zum Stichwort „Das hat mich berührt …”:
„Das Miteinander im Seminar war sehr warmherzig, offen und hilfsbereit, als würde man sich bereits länger kennen. Ich habe mich gleich wohl gefühlt, obwohl ich niemanden kannte.”
„Begegnung auf Augenhöhe, anregende Diskussionen, schöner Austausch und Aufnahme in der Gruppe, Freundlichkeit und Entgegenkommen, viel Lachen.”
„Ich habe die Gruppe als sehr offen und herzlich wahrgenommen. Die Impulse, die in den Gesprächsrunden kamen, haben zu gemeinsamen aber auch persönlichen Denkanstößen beigetragen. Desweiteren war die Mischung der Schulformen sehr bereichernd.”
Mit der Vokation erinnert die Landeskirche daran, dass die Schüler:innen im Religionsunterricht auf ihrer Suche nach Orientierung und Sinn begleitet werden, dass sie als eigene Persönlichkeiten zu achten sind, dass ihnen zuzuhören und ihre Hoffnungen und Ängste ernst zu nehmen sind. Zugleich segnet sie die jungen Lehrkräfte für ihren Dienst in den Schulen, der immer auch als Dienst an unserer Kirche verstanden wird.
Netzwerkhilfe für antisemitismus- und rassismuskritische Religionspädagogik und Theologie
Sie suchen Praxismaterial für Themen im Religionsunterricht, die es in sich haben? Sie möchten diskriminierungssensibel unterrichten? Dann könnte Ihnen das Netzwerk narrt samt seiner vielseitigen Website hilfreich sein!
Und so stellt sich narrt selbst vor:
„narrt besteht seit Sommer 2016 als Kooperationsprojekt zwischen der Evangelischen Akademie zu Berlin, dem Comenius-Institut in Münster und dem Institut für Evangelische Theologie und Religionspädagogik an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. Zur Zeit hat narrt etwa 190 Mitglieder: Einzelpersonen sowie religionspädagogische, kirchliche und universitäre Einrichtungen.”[Anmerkung: Das PTI der EKM ist auch Mitglied …]
„narrt vernetzt Menschen, die sich selbstreflexiv mit der Verstrickung von Religionspädagogik und Theologie in antisemitische und rassistische Verhältnisse auseinandersetzen. Wir wissen, dass dies ein ständiger Prozess ist, der auch Rückschläge kennt. Wir wollen dennoch gemeinsam nach alternativen Denkweisen, Handlungsformen und Materialien suchen, die sich der Aufgabe stellen, Antisemitismus und Rassismus in Kirche und Gesellschaft abzubauen.”
narrt lädt alle sechs Wochen zu einem digitalen Austausch (narrt-Café) ein, außerdem einmal im Jahr zu einem Fachtag (siehe unten) und alle zwei Jahre zu einer öffentlichen zwei- bis dreitägigen Tagung, deren Ergebnisse als epd-Dokumentationen veröffentlicht werden. Seit neuestem gibt es das DiskursLab: Das Modellprojekt stellt seine digitalen Bildungsmodule zu Rassismus- und Antisemitismuskritik online zur Verfügung.
Auch von anderen (vergangenen oder zukünftigen) Veranstaltungen gibt es viel Material (auch für den Religionsunterricht) auf der Website: www.narrt.de
Hier noch ein Tipp für eine der nächste Veranstaltungen:
narrt-Fachtag am 15.05.25, 9.30- 15.30 Uhr(digitales Werkstattformat) (Anmeldungen bitte über www.narrt.de)
Das Netzwerk lädt ein zu einem digitalen Fachtag.
Im Fokus stehen die Beschäftigung mit der Messbarkeit von Wirkung und Qualitätskriterien rassismuskritischer und antisemitismuskritischer Bildung, insbesondere in religionspädagogischen und theologischen Kontexten. Außerdem geben Forschende Einblicke in aktuelle wissenschaftliche Auseinandersetzungen rund um die Themenfelder von narrt.
Was bedeutet Menschenwürde in der digitalen Medienwelt? Kann KI kreativ sein? Wo findet Freiheit im Internet ihre Grenzen?
Ab 23. April 2025 ist Staffel 1 des Podcasts »Bytes & Geist« zu hören. In den ersten sechs Folgen steht das Thema digitale Medienethik im Fokus. Gemeinsam mit führenden Expert:innen aus den Bereichen Ethik, Theologie, Philosophie, Medien- und Kulturwissenschaft erörtern wir, wie sich das Menschsein in der digitalen Gesellschaft verantwortlich gestalten lässt.
»Bytes & Geist« richtet sich an Menschen, die ethisch, theologisch und philosophisch über das digitale Leben nachdenken. Insbesondere an Menschen, die medienethische Bildungsprozesse gestalten, wie zum Beispiel Religions- und Ethiklehrkräfte und Dozent:innen in der Erwachsenen- und Weiterbildung. Hören Sie rein, wenn Sie nach Orientierung in der digitalen Welt suchen.
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Die Hosts:
Christina Costanza ist Studienleiterin für theologische Fortbildung und Expertin für digitale Transformation in Religion und Kirche.
Constantin Plaul, Theologieprofessor in Regensburg, forscht zu Medienethik und den ethischen Herausforderungen der Digitalisierung.
Pädagogische Impulse zu einer komplexen Herausforderung
Im Frühjahr 2025 wird in der Politik zunehmend über gesetzliche Smartphone-Verbote an Schulen diskutiert. In ersten Bundesländern gibt es bereits entsprechende Initiativen. Schon zuvor war die Digitalisierung an Bildungseinrichtungen ein Bereich, der durch viel Unsicherheit geprägt war. Durch die aktuelle Debatte droht sich diese nun weiter zu verschärfen.
Ole Horn, Ina Samel, Bea Krause und Nele Hirsch haben auf der edunautika 2025 die Situation zum Anlass genommen, um auf der über Smartphones in Schulen und Bildungseinrichtungen zu reflektieren und aus pädagogischer Perspektive Denkanstöße zu formulieren.
Aus ihrer Perspektive gerät in der Debatte um Smartphoneverbote vieles durcheinander. Pauschale Aussagen und Verbotsforderungen ersetzen häufig die notwendige differenzierte Auseinandersetzung mit einem komplexen Thema, zu dem die konkrete Gerätenutzung ebenso gehört wie die Herausforderungen von Social-Media-Plattformen und der nötigen Veränderung von Lernkultur im Kontext des digitalen Wandels.
Der Text will daher als ein Appell an die Politik und die Bildungswelt verstanden werden: Einfache Antworten sind keine Lösung für komplexe Herausforderungen. Stattdessen braucht es Bereitschaft und Offenheit, Digitalisierung als pädagogische Gestaltungsherausforderung zu begreifen und sie auch entsprechend anzugehen.
Fragen zur pädagogischen Reflexion
Sieben Fragen dienen als pädagogische Impulse, die zur Diskussion an Schulen und anderen Bildungseinrichtungen herausfordern. Sie sollen helfen, gemeinsam mit allen Beteiligten gute, demokratisch ausgehandelte Wege im Umgang mit Smartphones und digitalen Räumen zu finden.
Wie können wir Lebensweltorientierung erreichen und warum ist das wichtig?
Wie können wir dem Second Digital Divide begegnen?
Wie können wir Jugendliche ernst nehmen und ihnen nicht adultistisch begegnen?
Wie können wir Bildung demokratisch gestalten?
Wie können wir Smartphones als Kulturzugangsgeräte nutzen?
Wie können wir Online-Räume für alle sicherer und lebenswerter machen?
Wie können wir den Umgang mit Komplexität im digitalen Wandel lernen?
Die Kriterien wurden mit einem Appell an pädagogische Fachkräfte und politische Verantwortliche verbunden.
AUFBrüche. So nannte sich viele Jahre die religionspädagogische Zeitschrift des PTI. Die erste Ausgabe erschien 1994. Die „AUFBrüche” wollten religionspädagogische Begleitung bieten und Kommunikationsplattform sein. Sie wollten staatliche und kirchliche Lehrkräfte im Religionsunterricht verbinden und die gemeindepädagischen Arbeitsfelder voranbringen.
Die Herausgeber Peter Lehmann und Dr. Matthias Hahn schrieben damals:
Einen Aufbruch wagt, wer die Herausforderungen der Zeit erkennt und neue Perspektiven in der Zukunft entdeckt.
AUFBrüche 1/1994, S. 4.
In diesen Tagen endet die pädagogische Arbeit des PTI an den Standorten Neudietendorf und Drübeck. Die Zusammenlegung von zwei Niederlassungen an einem gemeinsamen Standort in Halle bietet die Gelegenheit zur Transformation und zur Gestaltung einer zukunftsorientierten Aus‑, Fort- und Weiterbildungsarbeit. In einer Zeit, in der Effizienz, Innovation und Zusammenarbeit entscheidend sind, soll diese Fusion als Katalysator für positive Veränderungen verstanden werden.
So sollen die vorhandenen Ressourcen durch die Zusammenlegung effizienter genutzt werden. Wir versprechen uns durch die Bündelung von Infrastruktur, Personal und finanziellen Mitteln Synergieeffekte, die dem Bildungsauftrag unserer Kirche und ihren Menschen zugutekommen. Dies führt nicht nur zu Kosteneinsparungen, sondern auch zu Kraft und Raum für neue Ideen und Kreativität.
Was seit 1992 für Thüringen und Sachsen-Anhalt gelungen ist, soll auch weiter gelingen, trotz der vielfältigen Widrigkeiten unserer Tage.
Ein weiterer Vorteil ist die Förderung der bereichsübergreifenden Zusammenarbeit. Mitarbeitende aus verschiedenen Fachbereichen arbeiten unter einem Dach zusammen. Wir werden weniger und rücken enger zusammen. Und wir gehen davon aus, dass die Schaffung eines gemeinsamen Hauses im Zentrum der Landeskirche die Attraktivität für Lehrkräfte, Erzieher:innen, gemeindepädagogische und ehrenamtliche Mitarbeiter:innen erhöht.
Die Transformation, die mit einer solchen Zusammenlegung einhergeht, erfordert die Entwicklung einer gemeinsamen Idee, die die Stärken aller berücksichtigt und die Mitarbeitenden auf allen Ebenen einbezieht. Vielleicht nennen wir es „Change-Management-Strategie”, mit der wir Widerstände überwinden und eine Kultur des Vertrauens und der Zusammenarbeit gewinnen wollen. Vielleicht kann diese Zusammenlegung als Modell verstanden werden, um Strategien für die Zukunftsfähigkeit unserer Kirche und ihrer Menschen zu entwickeln.
Die Zusammenführung ist auch ein Prozess, der von Trauer, Abschied und Schmerz begleitet ist. Die Fusion bedeutet den Verlust vertrauter Strukturen und Routinen. Die Schließung beider Standorte löst bei Vielen den Gedanken aus, ein Stück Heimat zu verlieren. Das darf nicht unterschätzt werden. Und in den Evangelischen Zentren in Neudietendorf und Drübeck sind Lücken entstanden. Diese werden sich nicht einfach schließen. Das gehört auch zu dieser Geschichte.
Nicht alle Kolleg:innen können oder wollen aus unterschiedlichen Gründen den Aufbruch nach Halle mitgehen. Auch das muss man sagen. Da trennen sich Wege oder finden ein Ende und das macht traurig.
Da sind auch Trauer, Abschied und Schmerz.
Wir wünschen uns, dass die Trauer, wenn sie ihre Zeit hatte, in eine konstruktive Energie gewandelt werden kann, dass so neue Wege gefunden werden können. Wir wollen mit Respekt auf die zurückliegenden Jahre unserer Bildungsarbeit schauen und uns gleichzeitig der Zukunft anvertrauen.
Transformation ist nicht nur eine Frage der Strategie, sondern auch der Empathie und des Verständnisses füreinander. Wir erkennen den Schmerz des Abschieds an und vertrauen darauf, dass „Gute Mächte” uns neue Wege finden lassen, die wir jetzt noch gar nicht kennen.
Wir vertrauen auf die „Guten Mächte”.
Wir laden schon an dieser Stelle auf unsere ReStart-Veranstaltung „Kirchliche Bildungsarbeit in Transformationsprozessen” (Arbeitstitel) mit Prof. Michael Domsgen, am 20.11.2025 in Halle.
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