An Weihnachten wird’s weihnachtlich

Das Kalen­der­jahr geht auf Weih­nach­ten zu. So erzäh­len es die Aus­la­gen der Super­märk­te und die Wer­be­ban­ner der Han­dys. In den Kitas, Schu­len und Aus­bil­dungs­stät­ten ist davon noch nicht so viel ange­kom­men. Wie gut, dass es den Advent gibt, die Zeit des War­tens, der Dun­kel­heit und Stil­le, zumin­dest theoretisch.

Das Kol­le­gi­um des PTI blickt zurück auf 2024. Vie­les ist gewor­den und erreicht, man­ches ist auf der Stre­cke geblie­ben.
Wenn die Fotos aus 2024 durch­scrollt wer­den, kom­men vie­le wun­der­ba­re Augen­bli­cke und Begeg­nun­gen ans Licht. In so vie­len Momen­ten haben päd­ago­gi­sche Mitarbeiter:innen, kirch­li­che und staat­li­che Lehr­kräf­te in Kitas, Hor­ten, Schu­len und Gemein­den ihre Fra­gen, Gedan­ken und Ideen aus­ge­tauscht. Da war so oft so viel Krea­ti­vi­tät, von Salz­we­del bis Hild­burg­hau­sen, von Hal­ber­stadt bis Bad Lie­ben­wer­da, in Prä­senz und vir­tu­ell. Da war so viel Ver­bun­den­heit in die­sen letz­ten Mona­ten. Dafür sind wir dankbar.

Mit die­ser Dank­bar­keit wol­len wir auch in das neue Jahr star­ten. Vie­les wird sich ver­än­dern. Nichts wird so blei­ben wie es ist. Das macht der einen mehr Sor­ge als dem ande­ren. Doch im Ver­trau­en dar­auf, dass da Men­schen sind, mit denen es Ver­bin­dung gibt, dass es Momen­te geben wird, in denen sich Krea­ti­vi­tät ent­zün­den kann und dass die Spu­ren Got­tes sich zei­gen wer­den, in die­sem Ver­trau­en gehen wir … von guten Mäch­ten wun­der­bar gebor­gen in ein neu­es Jahr.

Blei­ben Sie behü­tet, wo immer Sie auch arbei­ten, leben und lie­ben.
Ihr Kol­le­gi­um des PTI

„War sehr schön die Veranstaltung”

So schreibt ein Teil­neh­mer des Fort­bil­dungs­an­ge­bo­tes „Fest im Fahr­was­ser”, das vom 15.11.–16.11.24 im Klos­ter Drü­beck statt­fand und ergänzt: „Ich fand es sehr berei­chend”. Das regel­mä­ßig wie­der­keh­ren­de Ange­bot des PTI lädt Reli­gi­ons­lehr­kräf­te (ins­be­son­de­re nach der Voka­ti­on) ein, inner­halb des her­aus­for­dern­den Schul­all­tags inne­zu­hal­ten, durch­zu­at­men und zu reflek­tie­ren, was gera­de anstrengt, aber auch was (momen­tan oder auch lang­fris­tig) trägt. Dabei hel­fen kol­le­gia­le Fall­be­ra­tun­gen, spi­ri­tu­el­le Impul­se und das gemein­sa­me Nach­den­ken über einen reli­gi­ons­päd­ago­gi­schen Schwer­punkt. In die­sem Jahr stand dabei das The­ma „Demo­kra­tie­för­der­li­cher Reli­gi­ons­un­ter­richt” im Mit­tel­punkt. Das gute Klos­ter­es­sen und ein gemein­sa­mer Spa­zier­gang run­de­ten die gemein­sa­me Zeit ab. Mit dem Satz „Scha­de, das so weni­ge davon Gebrauch machen.”, drückt der Teil­neh­mer die Hoff­nung aus, dass im nächs­ten Jahr die Grup­pe wächst.

Zum Tod von Martina Steinkühler

Am 11. Novem­ber 2024 ende­te der Lebens­weg von Prof. Dr. Mar­ti­na Stein­küh­ler. Als Theo­lo­gin und bril­li­an­te Erzäh­le­rin bibli­scher Geschich­ten sind durch ihr Wir­ken in den zurück­lie­gen­den Jahr­zehn­ten  wesent­li­che Impul­se für die reli­gi­ons­päd­ago­gi­sche Fort­bil­dungs­ar­beit entstanden.

Eine ihrer zen­tra­len Bot­schaf­ten lau­te­te, dass Bibel­ge­schich­ten in ers­ter Linie Lebens­ge­schich­ten sind. Sie ent­ste­hen aus und durch das Leben und sie spre­chen in das Leben hin­ein. Für vie­le Jahr­gän­ge von Theolog:innen, Lehr­kräf­ten und Erzieher:innen in ganz Deutsch­land sind die­se Per­spek­ti­ven bedeut­sam geworden.

In ihrer Art bibli­sche Erzäh­lun­gen für jun­ge Men­schen heu­te zum Klin­gen zu brin­gen und in ihren wich­ti­gen Ver­öf­fent­li­chun­gen wird Mar­ti­na Stein­küh­ler in Schu­len, Gemein­den und Kitas leben­dig bleiben.

An ihren Wir­kungs­or­ten in Göt­tin­gen, Regens­burg und zuletzt Wol­fen­büt­tel hat sie wich­ti­ge Akzen­te gesetzt und Spu­ren hinterlassen.

Ihr viel zu frü­her Tod reißt eine Lücke. Gedan­ken und Wer­ke müs­sen nun unvoll­endet bleiben.

Wir sind in Gedan­ken ganz beson­ders bei ihrer Fami­lie und allen Freun­den, die sie nun schmerz­lich vermissen.

Das Kol­le­gi­um des PTI

Erste Bundesweite Langzeitfortbildung KonfiCampleitung erfolgreich abgeschlossen

Am Frei­tag, dem 15. Novem­ber 2024, knall­ten im Zin­zen­dorf­haus in Neu­die­ten­dorf die Kon­fet­ti­ka­no­nen. Denn 10 Men­schen aus der EKM, aus Sach­sen, der EKBO und der Nord­kir­che haben erfolg­reich die Lang­zeit­fort­bil­dung zur Kon­fi­Camp­lei­tung abgeschlossen. 

Die Aus­bil­dung hat­te im Janu­ar 2024 begon­nen. In zwei Prä­senz­wo­chen, Prak­ti­ka auf Kon­fi­Camps und Online-Semi­na­ren haben sich die Teil­neh­men­den die Fähig­kei­ten erwor­ben ein Kon­fi­Camp zu lei­ten. Das umfasst ins­be­son­de­re Lei­tungs­kom­pe­ten­zen, reli­gi­ons­päd­ago­gi­sche Kom­pe­tenz, Orga­ni­sa­ti­ons­kom­pe­ten­zen und Spielkompetenz. 

Die Fort­bil­dung wur­de orga­ni­siert vom PTI der EKM und durch­ge­führt vom Netz­werk Kon­fi­Camps in Deutsch­land e.V. Die Dozent:innen waren Per­so­nen, die selbst Kon­fi­Camps lei­ten. Die nächs­te Fort­bil­dung ist geplant für das Jahr 2026.

Hin­ter­grund: Die Bun­des­wei­ten Stu­di­en zur Kon­fir­man­den­ar­beit haben deut­lich her­aus­ge­ar­bei­tet, dass Kon­fi­Camps die Zufrie­den­heit der Jugend­li­chen mit ihrer Kon­fir­man­den­zeit erhö­hen und auch die Rele­vanz spi­ri­tu­el­ler Ange­bo­te erheb­lich steigt. Von daher bemüht sich das Netz­werk Kon­fi­Camps seit 2019 dar­um die­ses For­mat zu ver­brei­ten und zu professionalisieren.

Ansprech­per­son: Pfar­rer Stef­fen Weus­ten, Dozent für die Arbeit mit Kon­fis am PTI und 1. Vor­sit­zen­der des Netz­werks Kon­fi­Camps in Deutsch­land steffen.​weusten@​ekmd.​de

Abschluss der Religionspädagogischen Qualifizierung in Gera

Am 14. Novem­ber been­de­ten 13 Fach­kräf­te aus christ­li­chen Kin­der­ta­ges­ein­rich­tun­gen ihre Reli­gi­ons­päd­ago­gi­sche Qua­li­fi­zie­rung in Gera.

In einem leben­di­gen und fröh­lich-musi­ka­li­schen Got­tes­dienst war Raum für einen Rück­blick auf das zurück­lie­gen­de Jahr, in dem sich die Teil­neh­men­den in zehn Modu­len mit theo­re­ti­schen und prak­ti­schen Impul­sen auf die Auf­ga­ben der reli­giö­sen Bil­dung in der Kin­der­ta­ges­ein­rich­tung befassten.

Pfar­rer Andre­as Schal­ler seg­ne­te die Absol­ven­tin­nen mit per­sön­li­chen Wor­ten für ihren wei­te­ren beruf­li­chen und pri­va­ten Weg.

Die­ser Kurs bil­det den Abschluss der RPQ im 240-Stun­den For­mat. Zukünf­tig erstreckt sich die RPQ mit neu­en und über­ar­bei­te­ten Inhal­ten über 120 Stun­den. Die­ses For­mat wird sowohl in Prä­senz- als auch in rei­nen Digi­tal­kur­sen für die Fach­kräf­te in der EKM ange­bo­ten. Mög­lich ist auch, die Kur­se regio­nal mit regio­nelen Kurs­lei­tun­gen anzubinden. 

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zum neu­en Kon­zept fin­den Sie hier: 

Handreichung für den konfessionellen Religionsunterricht in Sachsen-Anhalt

Die Hand­rei­chung dient der Infor­ma­ti­on von Schul­lei­tun­gen und Lehr­kräf­ten in Sach­sen-Anhalt. Häu­fi­ge Fra­gen rund um den Reli­gi­ons­un­ter­richt wer­den ziel­ge­rich­tet beantwortet.

Der Reli­gi­ons­un­ter­richt in Sach­sen-Anhalt ist in Grund­ge­setz und Lan­des­ver­fas­sung ver­an­kert. Dar­über hin­aus ist er in schul­or­ga­ni­sa­to­ri­scher Hin­sicht kein Fach wie jedes ande­re. Immer wie­der tau­chen dabei Fra­gen auf, die durch die Bro­schü­re sach­ge­mäß erläu­tert werden.

Die Hand­rei­chung wur­de an die Schu­len über­mit­telt und steht als zum Down­load bereit.

Feierliche Vokation in Drübeck

Im herbst­li­chen Klos­ter Drü­beck tra­fen sich 27 jun­ge Reli­gi­ons­lehr­kräf­te aus Sach­sen-Anhalt, um gemein­sam berufs­bio­gra­fi­sche Per­spek­ti­ven aus­zu­tau­schen, am per­sön­li­chen Berufs­ethos zu arbei­ten und die Voca­tio zu erhalten.

Sie spra­chen dabei über ihre Moti­ve zur Berufs­wahl und die all­täg­li­chen Her­aus­for­de­run­gen, vor denen sie in Schu­le und Unter­richt gestellt sind. Die För­der­be­dar­fe für vie­le Schüler:innen und die zuneh­men­den ver­wal­tungs­tech­ni­schen Auf­ga­ben stel­len erheb­li­che Belas­tungs­fak­to­ren im All­tag jun­ger Lehr­kräf­te da.
Zugleich darf nicht unter­schla­gen wer­den, dass gelin­gen­de päd­ago­gi­sche Bezie­hun­gen not­wen­di­ge Vor­aus­set­zun­gen für erfolg­rei­che Lern­pro­zes­se sind.

„Nur wenn ich in Kon­takt mit mei­ner Klas­se bin, kom­me ich über­haupt zum Unterrichten.”

In der meis­ten Zeit, die Her­an­wach­sen­de in der Schu­le ver­brin­gen, gelin­gen die­se Bezie­hun­gen. In einem nicht uner­heb­li­chen Teil aller­dings kann das eige­ne Ethos nicht erfüllt werden.

Ich schaf­fe es ein­fach nicht immer allen Kin­dern glei­cher­ma­ßeb zuzu­hö­ren. Dabei möch­te ich für sie da sein, auf­merk­sam, ihre Sor­gen und Nöte hören, sie stär­ken. Es macht mich trau­rig, wenn ich das nicht schaf­fe oder ver­ges­se, wel­che Las­ten man­che von ihnen mit sich herumtragen.

Lösun­gen dafür kön­nen im Kern nur in der kol­le­gia­len Bera­tung und in einem Team gefun­den wer­den, an das man sich ver­trau­ens­voll wen­den kann. Die kirch­li­chen Netz­wer­ke des PTI und der Schul­be­auf­trag­ten ergän­zen den Rück­halt vor Ort.

Ins­be­son­de­re die Voca­tio unter­streicht die Bedeu­tung des Reli­gi­ons­un­ter­richts in den Schu­len und beschreibt zugleich die Ver­ant­wor­tung, die die Kir­chen in die­sem für die öffent­li­che Bil­dung übernehmen.

„Unse­re Kir­che dankt Ihnen, dass Sie sich als Päd­ago­gin­nen und Päd­ago­gen die­ser Auf­ga­be stel­len und sagt Ihnen zu, Sie bei der Aus­übung Ihrer Tätig­keit zu unter­stüt­zen. Wir ver­trau­en Ihnen, dass Sie den Reli­gi­ons­un­ter­richt in Über­ein­stim­mung mit den Grund­sät­zen der Evan­ge­li­schen Kir­che und nach den gel­ten­den Rah­men-Richt­li­ni­en durch­füh­ren.
Wir sagen Ihnen zu, Ihren Rat zu hören und zu beden­ken. Wir brau­chen Ihr Enga­ge­ment und Ihre Hin­wei­se. Dar­um bit­ten wir Sie, Ihre Erfah­run­gen uns und den Gemein­den weiterzugeben.

Dafür berei­te­ten sich die jun­gen Lehr­kräf­te auf ihre Ein­seg­nung vor und fei­er­ten am Ende der Tagung in der Klos­ter­kir­che St. Vitus gemein­sam einen fest­li­chen Gottesdienst.

Im Feed­back wur­de deut­lich, dass den Teil­neh­men­den die Tagung sehr wich­tig war.  Hier eini­ge Ant­wor­ten zum Stich­wort „Das hat mich berührt …”:

„Wir waren eine tol­le und empha­ti­sche Grup­pe, alle haben sich rege aus­ge­tauscht, kei­ner hat sich, glau­be ich, allei­ne gelas­sen gefühlt.”

„Der Aus­tausch in Klein­grup­pen hat mich sehr berührt, wobei man sah, dass man mit eini­gen Pro­ble­men nicht allein ist.”

„Das eige­ne Ver­hal­ten im Unter­richt mit­hil­fe der Reck­ah­ner Refle­xio­nen zu hin­ter­fra­gen und sich über Alter­na­ti­ven auszutauschen.”

Mit der Voka­ti­on erin­nert die Lan­des­kir­che dar­an, dass die Schüler:innen im Reli­gi­ons­un­ter­richt auf ihrer Suche nach Ori­en­tie­rung und Sinn beglei­tet wer­den, dass sie als eige­ne Per­sön­lich­kei­ten zu ach­ten sind, dass ihnen zuzu­hö­ren und ihre Hoff­nun­gen und Ängs­te ernst zu neh­men sind. Zugleich seg­net sie die jun­gen Lehr­kräf­te für ihren Dienst in den Schu­len, der immer auch als Dienst an unse­rer Kir­che ver­stan­den wird.

„Als einzige Religionslehrerin meiner Schule fühle ich mich nicht mehr zurück- oder alleingelassen.”

Voka­ti­ons­ta­gung Neu­die­ten­dorf 17.–19.10.2024

Die­se Stim­me einer Teil­neh­men­den der Voka­ti­ons­ta­gung in der ver­gan­ge­nen Woche spie­gelt etwas von der Atmo­sphä­re der Fort­bil­dung. Bei son­ni­gem Herbst­wet­ter tra­fen sich in der ver­gan­ge­nen Woche 17  Religionslehrer:innen aus Thü­rin­gen im Päd­ago­gisch-Theo­lo­gi­schen Insti­tut in Neu­die­ten­dorf, um sich gemein­sam über ihre Rol­le als Leh­ren­de, Ler­nen­de und Glau­ben­de auszutauschen.

Sie spra­chen dabei unter ande­rem über die beson­de­ren Her­aus­for­de­run­gen für den Reli­gi­ons­un­ter­richt inmit­ten viel­fäl­ti­ger gesell­schaft­li­cher Kri­sen und über Bedin­gun­gen gelun­ge­ner päd­ago­gi­scher Bezie­hun­gen in einer bibli­schen Geschich­te, in der eige­nen Unter­richts­pra­xis und in den ethi­schen Leit­li­ni­en der Reck­ah­ner Reflexionen.

Zudem berei­te­ten sich die jun­gen Lehr­kräf­te auf ihre Ein­seg­nung vor und fei­er­ten am Ende der Tagung in der St. Johan­nis­kir­che gemein­sam einen fest­li­chen Gottesdienst.

Im digi­ta­len, anony­men Feed­back wur­de deut­lich, dass vie­len Anwe­sen­den die Tagung gefal­len hat. So schrei­ben ande­re: „Mich hat die Tat­sa­che berührt, dass wir als Reli­gi­ons­lehr­kräf­te wich­tig für die Kir­che sind!” „Inter­es­sant war für mich der Aus­tausch und die Kom­bi­na­ti­on aus Theo­rie und Pra­xis!” „So viel Lie­be im Raum!”

Mit der Voka­ti­on erin­nert die Lan­des­kir­che dar­an, dass die Schüler:innen im Reli­gi­ons­un­ter­richt auf ihrer Suche nach Ori­en­tie­rung und Sinn beglei­tet wer­den, dass sie als eige­ne Per­sön­lich­kei­ten zu ach­ten sind, dass ihnen zuzu­hö­ren und ihre Hoff­nun­gen und Ängs­te ernst zu neh­men sind. Zugleich seg­net sie die jun­gen Lehr­kräf­te für ihren Dienst in den Schu­len, der immer auch als Dienst an unse­rer Kir­che ver­stan­den wird.

Kann Menschenwürde und Lebensrecht gegeneinander abgewogen werden? – Ökumenischer Fachtag für Thüringer Religionslehrkräfte

Am 26. Sep­tem­ber 2024 tra­fen sich katho­li­sche und evan­ge­li­sche Lehr­kräf­te, um gemein­sam über das The­ma „Ethi­sche Ent­schei­dun­gen am Lebens­an­fang” nach­zu­den­ken und in Aus­tausch zu tre­ten. Wesent­li­che Gesprächs­im­pul­se wur­den durch die gela­de­nen Gäs­te ein­ge­tra­gen: Eine Mut­ter berich­te­te vom Lebens­an­fang ihres Kin­des, bei dem nach der Geburt das Down­syn­drom dia­gnos­ti­ziert wur­de. Frau Maria Zucht (Bera­te­rin der Bera­tungs­stel­le für Schwan­ge­re und Fami­li­en der Cari­tas­ver­ban­des für das Bis­tum Erfurt e.V.) gab Ein­bli­cke in Nöte und Bedräng­nis­la­gen von Schwan­ge­ren bzw. jun­gen Fami­li­en, aber auch in Bera­tungs- und Beglei­tungs­stra­te­gien. Herr Ste­phan Bern­stein (Pfar­rer und Kli­nik­seel­sor­ger am Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Mag­de­burg A.ö.R, Mag­de­burg) ließ die Teil­neh­men­den unter ande­rem teil­ha­ben an Schick­sa­len von Früh- und Frühst­ge­bo­re­nen und ihren Fami­li­en. Die­se Pra­xis­be­rich­te mün­de­ten dann in einen Vor­trag von Prof. Dr. Tobi­as Hack (Uni­ver­si­tät Mar­burg) um die ethi­schen Per­spek­ti­ven ange­sichts der neu­en Debat­te um den § 218 StGB.

Die Pra­xis­be­rich­te, aber auch der Vor­trag – der die Kom­ple­xi­tät der aktu­el­len Dis­kus­si­on deut­lich auf­zeig­te – führ­ten jeweils zu enga­gier­ten kol­le­gia­len Gesprä­chen, aber auch – ange­sichts der Schwe­re der The­men – zu gro­ßer Betrof­fen­heit. Die­se per­sön­li­che Anteil­nah­me und die hohe Fach­lich­keit der Ver­an­stal­tung wir­ken sich – so eine Teil­neh­men­de – auch auf den eige­nen Reli­gi­ons­un­ter­richt aus.

Mensch und Maschine – Ökumenischer Fachtag

Reli­gi­ons­lehr­kräf­te bei­der Kon­fes­sio­nen und Ethik­lehr­kräf­te tra­fen sich am 24. Sep­tem­ber 2024 in Mag­de­burg zu einem öku­me­ni­schen Fach­tag. Im Fokus stan­den Fra­gen nach zuneh­men­der Digi­ta­li­tät in allen Lebens­be­rei­chen und deren Aus­wir­kun­gen auf das Mensch­sein und die damit ver­bun­de­nen sozia­len Bezie­hun­gen. Ins­be­son­de­re inter­es­sier­te die Lehr­kräf­te, wie über Künst­li­che Intel­li­genz im Reli­gi­ons­un­ter­richt gespro­chen und wie mit­hil­fe sol­cher Tech­no­lo­gien Unter­richt gestal­tet wer­den kann.

Der Tag wur­de mit einem fei­er­li­chen Got­tes­dienst in der Kathe­dra­le St. Sebas­ti­an eröff­net. Im Zen­trum stand die Fra­ge nach einer zeit­ge­mä­ßen Inter­pre­ta­ti­on der bibli­schen Rede von der Gott­eben­bild­lich­keit des Men­schen. Der Got­tes­dienst wur­de in öku­me­ni­scher Ver­ant­wor­tung durch den Schul­be­auf­trag­ten für den Reli­gi­ons­un­ter­richt, Pfar­rer Sören Bren­ner (EKM) und Patri­cia Erben-Grütz (Edith-Stein-Schul­stif­tung, Bis­tum Mag­de­burg) geleitet.

Im Anschluss setz­ten sich die Lehr­kräf­te mit digi­ta­len Anwen­dun­gen und Künst­li­cher Intel­li­genz in der Pfle­ge aus­ein­an­der. Tho­mas Kuscher vom Lan­des­kom­pe­tenz­zen­trum Pfle­ge Digi­tal, Hal­le, sorg­te für star­ke Impul­se und Ein­bli­cke. Mit Dr. Con­stan­tin Plaul, Uni­ver­si­tät Ham­burg, dis­ku­tier­ten die Teil­neh­men­den über zu erwar­ten­de Ent­wick­lung von KI und die dar­aus resul­tie­ren­den Fol­gen für den Men­schen. Plaul for­mu­lier­te in die­sem Zusam­men­hang die Not­wen­dig­keit, sich auf ethi­sche Kri­te­ri­en für die Anwen­dung von KI zu verständigen.

In anschlie­ßen­den Work­shops am Nach­mit­tag erprob­ten die Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer den unter­richt­li­chen Ein­satz von KI in der Unter­richts­vor­be­rei­tung und ‑gestal­tung, reflek­tier­ten Anwen­dun­gen für den Grund­schul­be­reich, spra­chen über Online-Gam­ing in der Schu­le, the­ma­ti­sier­ten Fra­gen zu KI-basier­ter Unter­sterb­lich­keit bzw. Trans­hu­ma­nis­mus und ver­tief­ten das Nach­den­ken über Pfle­ge­ro­bo­tik. Frau Cor­ne­lia Hen­kel, Edith-Stein-Schul­stif­tung, Bis­tum Mag­de­burg, hat­te den Tag umsich­tig und mit viel Mühe vorbereitet.

Der nächs­te Öku­me­ni­sche Fach­tag für Reli­gi­ons­lehr­kräf­te wird am 06. März 2025 statt­fin­den. Die Ver­an­stal­tung wid­met sich aktu­el­len Fra­gen zu gefor­der­ter welt­an­schau­li­cher Neu­tra­li­tät und gebo­te­ner Posi­tio­na­li­tät. Als koope­ra­tiv ver­ant­wor­te­tes Ange­bot der Evan­ge­li­schen Kir­che in Mit­tel­deutsch­land, des Bis­tums Mag­de­burg und des Bis­tums Erfurt wird die­ser Tag für Lehr­kräf­te in Sach­sen-Anhalt und Thü­rin­gen vir­tu­ell stattfinden.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen fin­den  sich unter https://​t1p​.de/​p​o​s​i​t​i​o​n​a​l​i​t​aet.