Wie „neutral” muss mein Unterricht sein?

Ende August tra­fen sich katho­li­sche und evan­ge­li­sche Reli­gi­ons­lehr­kräf­te zu einem Fach­aus­tausch über Fra­gen der Ent­wick­lung der kon­fes­sio­nel­len Koope­ra­ti­on zwi­schen dem katho­li­schen und evan­gel­si­chen Reli­gi­ons­un­ter­richt in Sach­sen-Anhalt. In die­sem Jahr wid­me­ten sich die Lehr­kräf­te dem kirch­li­chen Auf­trag der Posi­tio­nie­rung von Lehr­kräf­ten im Religionsunterricht.

Die Fra­ge­stel­lung hat­te sich ange­sichts der poli­ti­schen Ent­wick­lun­gen in den mit­tel­deut­schen Land­ta­gen erneut und ver­schärft gestellt. Der Aus­tausch zwi­schen Lehr­kräf­ten bezog sich auf die gemein­sa­me Lek­tü­re kirch­li­cher Ver­laut­ba­run­gen, wie z. B. der Auf­ruf der ost­deut­schen Bischö­fe zu Beginn des Wahl­jah­res 2024, der Erklä­rung der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz zur Unver­ein­bar­keit zwi­schen „Völ­ki­schem Natio­na­lis­mus“ und Chris­ten­tum bzw. den Stel­lung­nah­men der Kir­chen­lei­tun­gen auf Sei­ten der EKD. 

Außer­dem konn­ten sich die Reli­gi­ons­lehr­kräf­te durch ein Gespräch mit den Lei­tern der bei­den kirch­li­chen Büros, Ste­phan Rether und Albrecht Stein­häu­ser, ein Bild vom Stand des Ver­hält­nis­ses der bei­den christ­li­chen Kir­chen zur Par­tei Alter­na­ti­ve für Deutsch­land machen. Dabei mar­kier­ten bei­de Gesprächs­part­ner die grund­sätz­li­che Unver­ein­bar­keit der Posi­tio­nen zwi­schen AfD und Kir­chen vor allem zu For­de­run­gen der AfD hin­sicht­lich einer „Remi­gra­ti­ons­po­li­tik“, ihrer ethi­schen Grund­an­nah­me eines „völ­ki­schen Natio­na­lis­mus“ bzw. ihrer Infra­ge­stel­lung der frei­heit­lich-demo­kra­ti­schen Grund­ord­nung Deutschlands.

Foto: Andre­as Zie­mer, Text: Patri­cia Erben-Grütz