
Das Deutsche Schulbarometer ist eine regelmäßig durchgeführte repräsentative Umfrage, die die Stimmung, Herausforderungen und Entwicklungen an deutschen Schulen erfasst. Es wird von der Robert Bosch Stiftung in Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Partnern herausgegeben.
Das Schulbarometer soll Einblicke in die aktuelle Situation an Schulen geben – aus Sicht von Lehrkräften, Schulleitungen, Schüler:innen und Eltern. Es werden Themen wie Unterrichtsqualität, Digitalisierung, Belastung der Lehrkräfte, Integration, Inklusion, Schulklima und aktuelle Herausforderungen (z.B. KI, Lehrkräftemangel) abgefragt.
Zentrale Ergebnisse der Befragung aus dem Juni 2025:
Aktuell größte Herausforderung für die Lehrkräfte bleibt das Verhalten der Schüler:innen
Das gilt besonders für die Arbeit an Haupt‑, Real- und Gesamtschulen. So sehen das mehr als die Hälfte der befragten Lehrkräfte (52 %).
Über die Hälfte der Lehrkräfte wünscht sich mehr Demokratiebildung, aber es mangelt an Unter-
richtszeit dafür.
Von den Lehrkräften, die sich mehr Aktivitäten im Bereich Demokratiebildung wünschen, nennen drei Viertel (77 %) als Haupthindernis vor allem fehlende Unterrichtszeit.
Vor allem bei Klassenregeln dürfen Schüler:innen mitentscheiden, aber kaum bei Unterrichtsinhalten
68 % der Lehrkräfte sind der Meinung, dass die Anliegen der Schüler:innen bei Entscheidungen an ihrer Schule in der Regel berücksichtigt werden.
An vielen Schulen haben die Schüler:innen laut Lehrkräften hingegen keine Mitsprache („gar nicht“) bei der Auswahl von Unterrichtsmaterialien (59 %), beim Aufstellen von Beurteilungskriterien (53 %), bei der Teilnahme an Fachkonferenzen (50 %) und bei Entscheidungen über
Lerninhalte (39 %).
Die Mehrheit der Lehrkräfte fühlt sich unsicher; ein Drittel nutzt KI regelmäßig
Die Lehrkräfte, die KI-Tools einsetzen, nutzen diese vor
allem für die Erstellung von Aufgaben (58 %) und die Unterrichtsplanung (56 %), seltener für die Erstellung von Fragen in Leistungskontrollen (34 %) und individualisierte Lernangebote (28 %). Jeweils ein sehr kleiner Teil der Lehrkräfte, die KI-Tools einsetzen, nutzt diese für die Bewertung von Schülerarbeiten (6 %) und die Analyse von Lernverlaufsdaten (3 %).
Lehrkräfte sehen Potenzial für individualisiertes Lernen, aber erwarten mehrheitlich negative Folgen für ihre Schüler:innen
Insbesondere bei sozialen und kommunikativen Fähigkeiten und beim kritischen Denken erwarten über 60 % der befragten Lehrkräfte eher negative Folgen.
Positive Folgen erwarten die Lehrkräfte vor allem bei einer individualisierten Lernunterstützung durch KI-Tools (57 % positiv / eher positiv).
Lehrkräfte an Grund- und Förderschulen und Lehrkräfte mit Growth Mindset sind positiver gegenüber Inklusion eingestellt.
Due durch die Robert-Bosch-Stiftung befragten Lehrkräfte sind Inklusion gegenüber größtenteils eher kritisch eingestellt.
Die große Mehrheit der Lehrkräfte arbeitet gerne an ihrer Schule und würde den Beruf wieder ergreifen.
Schulleitungen sind weniger erschöpft als Lehr-
kräfte; ein Drittel der Lehrkräfte hat potenziell ein gesundheitliches Risiko.
Angebote an den Schulen sind weiterhin unzureichend, insbesondere schulpsychologische Unterstützung
Hoher Fortbildungsbedarf zum Umgang mit belasteten Schüler:innen; die Hälfte der Lehr-
kräfte unterrichtet mehrmals im Jahr im Team
Die Lehrkräfte, die angegeben haben, in den vergangenen 12 Monaten eine Fortbildung besucht zu haben, haben am häufigsten Fortbildungen zu digitalen Medien im Unterricht (58 %), zu unterrichtsbezogenem Fachwissen (44 %) und zur Schulentwicklung (34 %) besucht.
Quelle:
Robert Bosch Stiftung (2025): Deutsches Schulbarometer:
Befragung Lehrkräfte. Ergebnisse zur aktuellen Lage an allgemein- und berufsbildenden Schulen. Stuttgart: Robert Bosch Stiftung