
AUFBrüche. So nannte sich viele Jahre die religionspädagogische Zeitschrift des PTI. Die erste Ausgabe erschien 1994. Die „AUFBrüche” wollten religionspädagogische Begleitung bieten und Kommunikationsplattform sein. Sie wollten staatliche und kirchliche Lehrkräfte im Religionsunterricht verbinden und die gemeindepädagischen Arbeitsfelder voranbringen.
Die Herausgeber Peter Lehmann und Dr. Matthias Hahn schrieben damals:
Einen Aufbruch wagt, wer die Herausforderungen der Zeit erkennt und neue Perspektiven in der Zukunft entdeckt.
AUFBrüche 1/1994, S. 4.
In diesen Tagen endet die pädagogische Arbeit des PTI an den Standorten Neudietendorf und Drübeck. Die Zusammenlegung von zwei Niederlassungen an einem gemeinsamen Standort in Halle bietet die Gelegenheit zur Transformation und zur Gestaltung einer zukunftsorientierten Aus‑, Fort- und Weiterbildungsarbeit. In einer Zeit, in der Effizienz, Innovation und Zusammenarbeit entscheidend sind, soll diese Fusion als Katalysator für positive Veränderungen verstanden werden.
So sollen die vorhandenen Ressourcen durch die Zusammenlegung effizienter genutzt werden. Wir versprechen uns durch die Bündelung von Infrastruktur, Personal und finanziellen Mitteln Synergieeffekte, die dem Bildungsauftrag unserer Kirche und ihren Menschen zugutekommen. Dies führt nicht nur zu Kosteneinsparungen, sondern auch zu Kraft und Raum für neue Ideen und Kreativität.
Was seit 1992 für Thüringen und Sachsen-Anhalt gelungen ist, soll auch weiter gelingen, trotz der vielfältigen Widrigkeiten unserer Tage.
Ein weiterer Vorteil ist die Förderung der bereichsübergreifenden Zusammenarbeit. Mitarbeitende aus verschiedenen Fachbereichen arbeiten unter einem Dach zusammen. Wir werden weniger und rücken enger zusammen. Und wir gehen davon aus, dass die Schaffung eines gemeinsamen Hauses im Zentrum der Landeskirche die Attraktivität für Lehrkräfte, Erzieher:innen, gemeindepädagogische und ehrenamtliche Mitarbeiter:innen erhöht.
Pädagogisch-Theologisches Institut trifft Kinder- und Jugendpfarramt trifft Schulbeauftragte trifft Evangelische Erwachsenenbildung trifft Evangelische Frauen trifft Studierendengemeinde
Die Transformation, die mit einer solchen Zusammenlegung einhergeht, erfordert die Entwicklung einer gemeinsamen Idee, die die Stärken aller berücksichtigt und die Mitarbeitenden auf allen Ebenen einbezieht. Vielleicht nennen wir es „Change-Management-Strategie”, mit der wir Widerstände überwinden und eine Kultur des Vertrauens und der Zusammenarbeit gewinnen wollen. Vielleicht kann diese Zusammenlegung als Modell verstanden werden, um Strategien für die Zukunftsfähigkeit unserer Kirche und ihrer Menschen zu entwickeln.











Die Zusammenführung ist auch ein Prozess, der von Trauer, Abschied und Schmerz begleitet ist. Die Fusion bedeutet den Verlust vertrauter Strukturen und Routinen. Die Schließung beider Standorte löst bei Vielen den Gedanken aus, ein Stück Heimat zu verlieren. Das darf nicht unterschätzt werden. Und in den Evangelischen Zentren in Neudietendorf und Drübeck sind Lücken entstanden. Diese werden sich nicht einfach schließen. Das gehört auch zu dieser Geschichte.
Nicht alle Kolleg:innen können oder wollen aus unterschiedlichen Gründen den Aufbruch nach Halle mitgehen. Auch das muss man sagen. Da trennen sich Wege oder finden ein Ende und das macht traurig.
Da sind auch Trauer, Abschied und Schmerz.
Wir wünschen uns, dass die Trauer, wenn sie ihre Zeit hatte, in eine konstruktive Energie gewandelt werden kann, dass so neue Wege gefunden werden können. Wir wollen mit Respekt auf die zurückliegenden Jahre unserer Bildungsarbeit schauen und uns gleichzeitig der Zukunft anvertrauen.



Transformation ist nicht nur eine Frage der Strategie, sondern auch der Empathie und des Verständnisses füreinander. Wir erkennen den Schmerz des Abschieds an und vertrauen darauf, dass „Gute Mächte” uns neue Wege finden lassen, die wir jetzt noch gar nicht kennen.
Wir vertrauen auf die „Guten Mächte”.
Wir laden schon an dieser Stelle auf unsere ReStart-Veranstaltung „Kirchliche Bildungsarbeit in Transformationsprozessen” (Arbeitstitel) mit Prof. Michael Domsgen, am 20.11.2025 in Halle.