
Von der „Differenzkategorie“ zum demokratischen Potential: Religion als Ressource für politische Bildung
Religion und Migration werden in Deutschland häufig von Vorurteilen und Diskriminierungen bestimmt. Das trifft vor allem jüdische und muslimische Menschen. In der politischen Bildung taucht Religion meist als problembehaftetes Differenzierungsmerkmal auf. Das verstärkt und schafft Raum für anti-demokratische Akteure. Religiöse Frasgestellungen und Organisationen bieten jedoch auch Chancen für Empowerment und die Überwindung von Vorurteilen.
Die Sichtbarmachung und Einbindung von Religion in die politische Bildung hat das Potenzial, kulturelle Diversität nicht zuerst als Hindernis, sondern vielmehr als Ressource wahrzunehmen.
Insbesondere in einem Land wie Deutschland, das sich erst spät als Einwanderungsgesellschaft begreift, ist Bildung häufig noch von eurozentrischen Perspektiven geprägt, was den Blick unnötig verengt und Ausschlussmechanismen verstärken kann.
Die systematische Reflexion religiöser Traditionen aus einem politischen Blickwinkel kann dazu beitragen, Vorurteile über verschiedene kulturelle Bezüge abzubauen und bislang wenig bekannte emanzipatorische Ansätze, wie etwa befreiungstheologische Konzepte, stärker in den Fokus zu rücken.