
Neue Handreichung unterstützt Bildungsarbeit gegen Desinformation
von Thomas Laubach (Herausgeber), Konstantin Lindner (Herausgeber) und Simon Steinberger (Herausgeber)
Demokratie braucht Menschen, die informiert entscheiden, kritisch hinterfragen und sich auf Grundlage von Fakten verständigen. Doch in einer digitalisierten Öffentlichkeit ist das herausfordernd: Desinformation verbreitet sich rasant. Umso wichtiger sind Bildungsangebote, die Menschen befähigen, Informationen kritisch zu prüfen und einzuordnen. Genau hier setzt die neue Handreichung „Demokratie braucht Medienbildung! Bibliotheken als (Lern-)Orte für den Umgang mit Desinformation“ an.
Nachrichtenkompetenz: wirksames Mittel – Bibliotheken als Schlüsselorte
Desinformation – also gezielt falsche oder irreführende Informationen, die mit manipulativer Absicht verbreitet werden – zählt heute zu den größten Herausforderungen für demokratische Gesellschaften. Sie untergräbt das Vertrauen in Fakten, Medien und Institutionen, verzerrt öffentliche Debatten und verstärkt gesellschaftliche Polarisierung. Die Funktionsweise sozialer Medien spielt der Verbreitung von Desinformationen dabei in die Hände: Durch die Aufmerksamkeitslogik der Algorithmen werden Inhalte bevorzugt, die Emotionen wecken, spalten oder Empörung auslösen – Merkmale, die Desinformationen häufig aufweisen. Zugleich sind Mediennutzende sind hier oft auf sich allein gestellt. Sie müssen selbst entscheiden, welchen Quellen sie vertrauen – und wie sie Informationen bewerten.
Informationskompetenz wird damit zur demokratischen Schlüsselkompetenz: Sie versetzt Menschen in die Lage, Informationen kritisch zu prüfen, ihre Qualität und Glaubwürdigkeit einzuschätzen und Desinformationen besser zu erkennen. Diese Fähigkeiten sind Grundvoraussetzungen für eine informierte öffentliche Meinungsbildung – und damit ein wirksames Mittel, um Demokratie zu stärken.
Bibliotheken spielen dabei eine Schlüsselrolle. Als offene, niedrigschwellige Lernorte fördern sie Informations- und Medienkompetenz in allen Altersgruppen und schaffen Räume für Dialog, Orientierung und kritisches Denken. Die neue Handreichung unterstützt sie dabei, diese Aufgabe noch besser in ihre Bildungsarbeit zu integrieren.