Dora Feigenbaum – ein jüdisches Kinderbuch aus Sachsen

„Dora Fei­gen­baum“ ist das ers­te Kin­der­buch, das sowohl gegen­wär­ti­ges jüdi­sches Leben als auch Anti­se­mi­tis­mu­s­er­fah­run­gen in Leip­zig aus jüdi­scher Per­spek­ti­ve kind­ge­recht thematisiert.

Ein Kin­der­buch von Nora Düwell

Dora ist sie­ben Jah­re alt. Sie lebt in Tel Aviv. Weil ihr Vater eine neue Stel­le in Leip­zig annimmt, zieht die Fami­lie dort­hin. Dora ist rich­tig sau­er auf ihre Eltern. Dann aber fin­det sie es in Leip­zig gar nicht so schlecht: das gro­ße Kin­der­zim­mer mit dem Hoch­bett, die neu­en Freun­din­nen Cla­ra und Hele­ne. Und dann noch der Aben­teu­er­spiel­platz direkt neben der Woh­nung. Das Bes­te ist aber die Leip­zi­ger Klein­mes­se mit der Rie­sen­rut­sche und den vie­len Kir­mes­bu­den. Dora fühlt sich bald rich­tig wohl. Dann kommt der lang ersehn­te ach­te Geburts­tag. Über­ra­schung! Onkel Mos­he und Tan­te Lea sind extra aus Isra­el gekom­men und holen sie von der Schu­le ab. Der Geburts­tag könn­te nicht schö­ner sein. Aber war­um ist danach alles irgend­wie anders?

„’Dora Fei­gen­baum’ erzählt ’eine Geschich­te aus dem Hier und Jetzt’. Und zu dem gehört, da muss man nicht drum­her­um­re­den, der Anti­se­mi­tis­mus. Immer noch, immer wie­der. Düwell will gegen­steu­ern. Was erst ein­mal die Auf­ga­be einer Anti­se­mi­tis­mus-Beauf­trag­ten ist. Die sich im kon­kre­ten Fall aber – und das ist klug – dezi­diert mal an eine Alters­grup­pe wen­det, in der ’noch kei­ne Welt­bil­der ver­fes­tigt sind’. Und das bedeu­tet auch: Kei­ne Welt­bil­der der Men­schen­feind­lich­keit im All­ge­mei­nen und der Juden­feind­lich­keit im Spe­zi­el­len.„
Stef­fen Geor­gi, Leip­zi­ger Volks­zei­tung, 18. Juni 2025