ÖKUMENE.DIALOG.FRIEDE!

Vor­aus­set­zun­gen und Gren­zen von Ver­söh­nungs­pro­zes­sen nach Kriegen

am 23. Okto­ber 2025 von 19 bis 21 Uhr

im Erb­dros­ten­hof in Müns­ter (Salz­stra­ße 38, 48143 Müns­ter) und im Live­stream unter:

Krie­ge und krie­ge­ri­sche Aus­ein­an­der­set­zun­gen sind grau­sa­me Ereig­nis­se, die mit unzäh­li­gen Todes­op­fern, Ver­wun­de­ten und der Zer­stö­rung der Infra­struk­tur wie der Natur ein­her­ge­hen. Sie wer­den daher zu Recht frie­dens­ethisch und völ­ker­recht­lich geäch­tet. Umso ver­ständ­li­cher ist es, dass vie­le Men­schen auf ein schnellst­mög­li­ches Ende der mili­tä­ri­schen Aktio­nen drän­gen, Waf­fen­still­stän­de erhof­fen und auf eine diplo­ma­ti­sche Lösung die­ser Kon­flik­te pochen. Natür­lich sind alle Schrit­te zu unter­stüt­zen, damit Krie­ge enden – doch wird ein gerech­ter Frie­de erst dann mög­lich, wenn die ehe­ma­li­gen Fein­de sich wie­der begeg­nen und mit­ein­an­der reden kön­nen, wenn Räu­me ent­ste­hen, in denen Ver­söh­nung ermög­licht wird, aber auch Unver­söhn­li­ches zur Spra­che kom­men kann und aus­ge­hal­ten wird. Unter wel­chen Bedin­gun­gen dies gelin­gen kann und wel­che Hin­der­nis­se dabei über­wun­den wer­den müs­sen, sind die Fra­gen des dies­jäh­ri­gen Öku­me­ni­schen Frie­dens­dia­logs.
Es dis­ku­tie­ren:

Lan­des­bi­schof Fried­rich Kra­mer
Frie­dens­be­auf­trag­ter des Rates der Evan­ge­li­schen Kir­che in Deutsch­land (EKD) und Lan­des­bi­schof der
Evan­ge­li­schen Kir­che in Mitteldeutschland

Dr. Iri­na Scher­ba­ko­wa Grün­dungs­mit­glied von Memo­ri­al, der Inter­na­tio­na­len Gesell­schaft für his­to­ri­sche Auf­klä­rung, Men­schen­rech­te und sozia­le Für­sor­ge, die 2022 mit dem Frie­dens­no­bel­preis aus­ge­zeich­net wurde

Erz­bi­schof Dr. Udo Mar­kus Bentz
Vor­sit­zen­der der Deut­schen Kom­mis­si­on Jus­ti­tia et Pax und Erz­bi­schof von Paderborn

Myros­lav Mary­n­ovych
Prä­si­dent des Insti­tu­te of Reli­gi­on and Socie­ty der
Ukrai­ni­an Catho­lic Uni­ver­si­ty, Lviv

Mode­riert wird der Abend von Dr. Jörg Lüer, Geschäfts­füh­rer der Deut­schen Kom­mis­si­on Jus­ti­tia et Pax. Schirm­herr ist Mar­kus Lewe, Ober­bür­ger­meis­ter der Stadt Müns­ter. Die Teil­nah­me an der Ver­an­stal­tung ist kos­ten­frei. Eine Anmel­dung wird bis zum 17. Okto­ber 2025 erbe­ten an: mp@​jupax.​de.

Hin­wei­se:
Auf der Ver­an­stal­tung wer­den Film- und Ton­auf­nah­men sowie Fotos gemacht, mit deren auch spä­te­ren Ver­wen­dung Sie sich durch den Besuch der Ver­an­stal­tung ein­ver­stan­den erklären.

Wie sag ich´s … ?

Sprech­stun­de für Lehr­kräf­te zu Anti­se­mi­tis­mus, Isra­el und Schule

Seit dem Ter­ror­an­griff der Hamas auf Isra­el am 7. Okto­ber 2023 haben sich die Unsi­cher­hei­ten und Her­aus­for­de­run­gen für päd­ago­gisch Han­deln­de verstärkt: 

Wie über (israel­be­zo­ge­nen) Anti­se­mi­tis­mus spre­chen und wie den Unter­richt in die­sem viel­schich­ti­gen The­men­kom­plex gestal­ten? Vie­le Multiplikator*innen sind mit Schwei­gen oder pola­ri­sier­ten bis hin zu aggres­si­ven Posi­tio­nen von Kolleg*innen und Schüler*innen kon­fron­tiert. Sie sind unsi­cher im Blick auf ihre eige­nen Wis­sens­stän­de und Perspektiven.

Die Online-Sprech­stun­de der Evan­ge­li­schen Aka­de­mie zu Ber­lin zum The­ma Anti­se­mi­tis­mus, Isra­el und Schu­le bie­tet ohne vor­de­fi­nier­tes Pro­gramm die Mög­lich­keit zum Nach­den­ken, Ler­nen und für kol­le­gia­len Aus­tausch. In einem offe­nen Raum kön­nen Unsi­cher­hei­ten und eige­ne Ambi­va­len­zen reflek­tiert wer­den, um Sprach­fä­hig­keit und Selbst­re­fle­xi­on zu ermöglichen.

Im Gespräch mit der israe­li­schen Bil­dungs­exper­tin und Autorin Ani­ta Haviv gibt es die Mög­lich­keit, Fra­gen zu stel­len sowie Fall­bei­spie­le und Erfah­run­gen aus­zu­tau­schen, um sich gegen­sei­tig zu stär­ken und die eige­ne Per­spek­ti­ve zu entwickeln.

Das Deutsche Schulbarometer

Das Deut­sche Schul­ba­ro­me­ter ist eine regel­mä­ßig durch­ge­führ­te reprä­sen­ta­ti­ve Umfra­ge, die die Stim­mung, Her­aus­for­de­run­gen und Ent­wick­lun­gen an deut­schen Schu­len erfasst. Es wird von der Robert Bosch Stif­tung in Zusam­men­ar­beit mit wis­sen­schaft­li­chen Part­nern herausgegeben.

Das Schul­ba­ro­me­ter soll Ein­bli­cke in die aktu­el­le Situa­ti­on an Schu­len geben – aus Sicht von Lehr­kräf­ten, Schul­lei­tun­gen, Schüler:innen und Eltern. Es wer­den The­men wie Unter­richts­qua­li­tät, Digi­ta­li­sie­rung, Belas­tung der Lehr­kräf­te, Inte­gra­ti­on, Inklu­si­on, Schul­kli­ma und aktu­el­le Her­aus­for­de­run­gen (z.B. KI, Lehr­kräf­te­man­gel) abgefragt.

Zen­tra­le Ergeb­nis­se der Befra­gung aus dem Juni 2025:

Aktu­ell größ­te Her­aus­for­de­rung für die Lehr­kräf­te bleibt das Ver­hal­ten der Schüler:innen

Das gilt beson­ders für die Arbeit an Haupt‑, Real- und Gesamt­schu­len. So sehen das mehr als die Hälf­te der befrag­ten Lehr­kräf­te (52 %).

Über die Hälf­te der Lehr­kräf­te wünscht sich mehr Demo­kra­tie­bil­dung, aber es man­gelt an Unter-
richts­zeit dafür.

Von den Lehr­kräf­ten, die sich mehr Akti­vi­tä­ten im Bereich Demo­kra­tie­bil­dung wün­schen, nen­nen drei Vier­tel (77 %) als Haupt­hin­der­nis vor allem feh­len­de Unterrichtszeit.

Vor allem bei Klas­sen­re­geln dür­fen Schüler:innen mit­ent­schei­den, aber kaum bei Unterrichtsinhalten

68 % der Lehr­kräf­te sind der Mei­nung, dass die Anlie­gen der Schüler:innen bei Ent­schei­dun­gen an ihrer Schu­le in der Regel berück­sich­tigt wer­den.
An vie­len Schu­len haben die Schüler:innen laut Lehr­kräf­ten hin­ge­gen kei­ne Mit­spra­che („gar nicht“) bei der Aus­wahl von Unter­richts­ma­te­ria­li­en (59 %), beim Auf­stel­len von Beur­tei­lungs­kri­te­ri­en (53 %), bei der Teil­nah­me an Fach­kon­fe­ren­zen (50 %) und bei Ent­schei­dun­gen über
Lern­in­hal­te (39 %).

Die Mehr­heit der Lehr­kräf­te fühlt sich unsi­cher; ein Drit­tel nutzt KI regelmäßig

Die Lehr­kräf­te, die KI-Tools ein­set­zen, nut­zen die­se vor
allem für die Erstel­lung von Auf­ga­ben (58 %) und die Unter­richts­pla­nung (56 %), sel­te­ner für die Erstel­lung von Fra­gen in Leis­tungs­kon­trol­len (34 %) und indi­vi­dua­li­sier­te Lern­an­ge­bo­te (28 %). Jeweils ein sehr klei­ner Teil der Lehr­kräf­te, die KI-Tools ein­set­zen, nutzt die­se für die Bewer­tung von Schü­ler­ar­bei­ten (6 %) und die Ana­ly­se von Lern­ver­laufs­da­ten (3 %).

Lehr­kräf­te sehen Poten­zi­al für indi­vi­dua­li­sier­tes Ler­nen, aber erwar­ten mehr­heit­lich nega­ti­ve Fol­gen für ihre Schüler:innen

Ins­be­son­de­re bei sozia­len und kom­mu­ni­ka­ti­ven Fähig­kei­ten und beim kri­ti­schen Den­ken erwar­ten über 60 % der befrag­ten Lehr­kräf­te eher nega­ti­ve Fol­gen.
Posi­ti­ve Fol­gen erwar­ten die Lehr­kräf­te vor allem bei einer indi­vi­dua­li­sier­ten Lern­un­ter­stüt­zung durch KI-Tools (57 % posi­tiv / eher positiv).

Lehr­kräf­te an Grund- und För­der­schu­len und Lehr­kräf­te mit Growth Mind­set sind posi­ti­ver gegen­über Inklu­si­on eingestellt.

Due durch die Robert-Bosch-Stif­tung befrag­ten Lehr­kräf­te sind Inklu­si­on gegen­über größ­ten­teils eher kri­tisch eingestellt.

Die gro­ße Mehr­heit der Lehr­kräf­te arbei­tet ger­ne an ihrer Schu­le und wür­de den Beruf wie­der ergreifen.

Schul­lei­tun­gen sind weni­ger erschöpft als Lehr-
kräf­te; ein Drit­tel der Lehr­kräf­te hat poten­zi­ell ein gesund­heit­li­ches Risiko.

Ange­bo­te an den Schu­len sind wei­ter­hin unzu­rei­chend, ins­be­son­de­re schul­psy­cho­lo­gi­sche Unterstützung

Hoher Fort­bil­dungs­be­darf zum Umgang mit belas­te­ten Schüler:innen; die Hälf­te der Lehr-
kräf­te unter­rich­tet mehr­mals im Jahr im Team

Die Lehr­kräf­te, die ange­ge­ben haben, in den ver­gan­ge­nen 12 Mona­ten eine Fort­bil­dung besucht zu haben, haben am häu­figs­ten Fort­bil­dun­gen zu digi­ta­len Medi­en im Unter­richt (58 %), zu unter­richts­be­zo­ge­nem Fach­wis­sen (44 %) und zur Schul­ent­wick­lung (34 %) besucht.

Quel­le:
Robert Bosch Stif­tung (2025): Deut­sches Schul­ba­ro­me­ter:
Befra­gung Lehr­kräf­te. Ergeb­nis­se zur aktu­el­len Lage an all­ge­mein- und berufs­bil­den­den Schu­len. Stutt­gart: Robert Bosch Stiftung

Ferien voraus

Die letz­te Schul­wo­che beginnt. Für vie­le Schü­le­rin­nen und Schü­ler, Lehr­kräf­te und das gesam­te Schul­per­so­nal beginnt jetzt eine ganz beson­de­re Zeit im Jahr: die lang ersehn­ten Som­mer­fe­ri­en. Nach einem inten­si­ven und oft auch her­aus­for­dern­den Schul­jahr ist es end­lich an der Zeit, den All­tag hin­ter sich zu las­sen, zur Ruhe zu kom­men und neue Kraft zu schöp­fen. Die ver­gan­ge­nen Mona­te waren geprägt von Ler­nen, Prü­fun­gen, Pro­jek­ten und zahl­rei­chen gemein­sa­men Akti­vi­tä­ten. Nun dür­fen alle Betei­lig­ten stolz auf das Erreich­te zurück­bli­cken und sich auf eine wohl­ver­dien­te Aus­zeit freuen.

Die Som­mer­fe­ri­en bie­ten zahl­rei­che Mög­lich­kei­ten, die freie Zeit indi­vi­du­ell zu gestal­ten. Vie­le Fami­li­en nut­zen die Gele­gen­heit, gemein­sam zu ver­rei­sen, neue Orte zu ent­de­cken oder ein­fach die Natur zu genie­ßen. Ande­re ver­brin­gen die Feri­en zu Hau­se, tref­fen Freun­de, gehen ins Schwimm­bad oder wid­men sich ihren Hob­bys. Für Kin­der und Jugend­li­che ist es eine Zeit, in der sie ihre Inter­es­sen frei ent­fal­ten, Neu­es aus­pro­bie­ren und unver­gess­li­che Erleb­nis­se sam­meln kön­nen. Auch das Nichts­tun und das Aus­schla­fen gehö­ren dazu.

Für die Lehr­kräf­te sind die Feri­en eben­falls eine wich­ti­ge Pha­se. Sie bie­ten die Mög­lich­keit, Abstand vom Schul­all­tag zu gewin­nen, neue Ideen zu ent­wi­ckeln und sich auf das kom­men­de Schul­jahr vor­zu­be­rei­ten. Vie­le nut­zen die Zeit, um sich fort­zu­bil­den oder neue Unter­richts­ma­te­ria­li­en zu entwickeln.

Die Schul­be­auf­trag­ten und das Team des PTI wün­schen allen Schü­le­rin­nen und Schü­lern, ihren Fami­li­en, den Lehr­kräf­ten und allen, die zum Schul­le­ben bei­tra­gen, eine erhol­sa­me und fröh­li­che Feri­en­zeit. Mögen die kom­men­den Wochen vie­le schö­ne Momen­te, span­nen­de Aben­teu­er und gute Erho­lung brin­gen. Kommt gesund und behü­tet zurück.
Schö­ne Ferien!

Der Beginn des Hadsch

Und die Men­schen sind Gott gegen­über ver­pflich­tet, die Wall­fahrt nach dem Haus zu machen – soweit sie dazu eine Mög­lich­keit finden.

Sure 3:97

Heu­te beginnt der Hadsch. Die mehr­tä­gi­ge Pil­ger­rei­se gehört zu den fünf Säu­len des sun­ni­ti­schen Islam. Gesun­de Mus­li­me sol­len ein­mal im Leben die Rei­se auf sich neh­men. Aus der gesam­ten Welt kom­men die Gläu­bi­gen nach Sau­di-Ara­bi­en. Für vie­le ist der Hadsch auch eine finan­zi­el­le Her­aus­for­de­rung, für die lan­ge gespart wer­den muss.

In Mek­ka wer­den ca. 2 Mill. Pil­ge­rin­nen und Pil­ger erwar­tet. Um die Mas­sen sicher lei­ten zu kön­nen, steu­ert Sau­di-Ara­bi­en die Ein­rei­se über begrenz­te Visa, die aus­schließ­lich für die­sen Zweck erteilt wer­den. Jedes Jahr rei­sen jedoch auch nicht­re­gis­trier­te Pil­ger ein. (Zah­len im Über­blick)

Wenn für Ver­kehrs­pla­ner die Men­ge zum logis­ti­schen Pro­blem wird, fin­den die Gläu­bi­gen die Gebor­gen­heit einer glo­ba­len Gemein­schaft und die Nähe Gottes.

Die­ses Phä­no­men tei­len die Reli­gio­nen die­ser Welt u.a. mit sport­li­chen Groß­ereig­nis­sen und musi­ka­li­schen Events.

Religion wird in der politischen Bildung vernachlässigt

Von der „Dif­fe­renz­ka­te­go­rie“ zum demo­kra­ti­schen Poten­ti­al: Reli­gi­on als Res­sour­ce für poli­ti­sche Bildung

Reli­gi­on und Migra­ti­on wer­den in Deutsch­land häu­fig von Vor­ur­tei­len und Dis­kri­mi­nie­run­gen bestimmt. Das trifft vor allem jüdi­sche und mus­li­mi­sche Men­schen. In der poli­ti­schen Bil­dung taucht Reli­gi­on meist als pro­blem­be­haf­te­tes Dif­fe­ren­zie­rungs­merk­mal auf. Das ver­stärkt und schafft Raum für anti-demo­kra­ti­sche Akteu­re. Reli­giö­se Fras­ge­stel­lun­gen und Orga­ni­sa­tio­nen bie­ten jedoch auch Chan­cen für Empower­ment und die Über­win­dung von Vorurteilen.

Die Sicht­bar­ma­chung und Ein­bin­dung von Reli­gi­on in die poli­ti­sche Bil­dung hat das Poten­zi­al, kul­tu­rel­le Diver­si­tät nicht zuerst als Hin­der­nis, son­dern viel­mehr als Res­sour­ce wahrzunehmen.

Ins­be­son­de­re in einem Land wie Deutsch­land, das sich erst spät als Einwanderungsge­sellschaft begreift, ist Bil­dung häu­fig noch von euro­zen­tri­schen Per­spek­ti­ven geprägt, was den Blick unnö­tig ver­engt und Aus­schluss­me­cha­nis­men ver­stär­ken kann. 

Die sys­te­ma­ti­sche Refle­xi­on reli­giö­ser Tra­di­tio­nen aus einem poli­ti­schen Blick­win­kel kann dazu bei­tra­gen, Vor­ur­tei­le über ver­schie­de­ne kul­tu­rel­le Bezü­ge abzu­bau­en und bis­lang wenig bekann­te eman­zi­pa­to­ri­sche Ansät­ze, wie etwa befrei­ungs­theo­lo­gi­sche Kon­zep­te, stär­ker in den Fokus zu rücken. 

Frequently Asked Questions – Das neue Kurz & Gut

Nach fünf Jah­ren und einer Rei­he gelun­ge­ner Online-Ver­an­stal­tun­gen wird „Kurz & Gut” in ein neu­es Online-For­mat überführt.

Mit Beginn der Pan­de­mie 2020 ent­wi­ckel­ten die Schul­be­auf­trag­ten mit den Kolleg:innen aus dem Schul­be­reich des PTI ein neu­es Fort­bil­dungs­for­mat. Die als Rei­he kon­zi­pier­te Ver­an­stal­tung soll­te tages­ak­tu­el­le Her­aus­for­de­run­gen, schu­li­schen All­tag und schul­stu­fen­spe­zi­fi­sche Unter­richts­ideen ver­bin­den. Der kol­le­gia­le Aus­tausch und die Selbst­wahr­neh­mung der beruf­li­chen Iden­ti­tät als Reli­gi­ons­lehr­kräf­te hat in den ver­gan­ge­nen Jah­ren vie­le posi­ti­ve Impul­se set­zen kön­nen. Das reich­te weit über die Zeit der Pan­de­mie hinaus.

Die gesell­schaft­li­chen und schu­li­schen Rah­men­be­din­gun­gen haben sich seit dem wei­ter­ent­wi­ckelt. Die Lebens­be­din­gun­gen der Kin­der und Jugend­li­chen haben sich ver­än­dert. Die innen- und außen­po­li­ti­schen Ver­än­de­run­gen stel­len Lehr­kräf­te vor neue Fra­gen. Nicht zuletzt haben sich die Schul- und Unter­richts­kul­tu­ren ver­än­dert. Die Trans­for­ma­ti­ons­pro­zes­se in den Kir­chen sind vor­an­ge­schrit­ten. Der Kern reli­giö­ser Bil­dung wird an vie­len Stel­len berührt.

Dar­auf reagiert das neue For­mat „Fre­quent­ly Asked Ques­ti­ons”. Das phi­lo­so­phisch-theo­lo­gi­sche Gespräch wird im Zen­trum ste­hen: Zuhö­ren, eige­nen Posi­tio­nen for­mu­lie­ren, in ein gemein­sa­mes Gespräch ein­tau­schen.
Wir sind über­zeugt, dass hier ein Schlüs­sel für zukünf­ti­ges Ler­nen liegt.

Die Impul­se bil­den ele­men­ta­re Fra­gen, die die Teil­neh­men­den gemein­sam erör­tern. Die Viel­falt der Gedan­ken und Ideen müs­sen wahr­ge­nom­men und respek­tiert wer­den kön­nen. Das ganz Ande­re hat auch Rech­te. Und über Ablei­tun­gen für den eige­nen Unter­richt muss gespro­chen wer­den können.

Kann man mit Gott befreun­det sein?

Wie kommt man vom Krieg zum Frieden?

Wie ent­steht Reichtum?

Haben Tie­re eine Seele?

Kann Wahr­heit auch erfun­den werden?

Was ist mir Hei­mat und was Zuhau­se und wo lie­gen die Unterschiede?

Mit krea­ti­ven Ideen und fri­schem Schwung arbei­ten wir am neu­en For­mat. Das Gute wol­len wir bewah­ren und uns auf Neu­es ein­las­sen. Die Hoff­nung ist groß, dass die­ses neue Kon­zept eben­so Ihre und Eure Zustim­mung fin­den wird. Wir freu­en uns auf eine rege Teilnahme.

Start für einen ers­ten Pilo­ten ist am 27.08.2025, 16:00 – 18:00 Uhr, Online

narrt-FACHTAG 2025

Netzwerk antisemitismus- und rassismuskritische Religionspädagogik und Theologie

Das Netz­werk lädt ein zu einem digi­ta­len Fachtag.

15.05.2025, 9:30 – 15:30 Uhr, online

Im Fokus ste­hen die Beschäf­ti­gung mit der Mess­bar­keit von Wir­kung und Qua­li­täts­kri­te­ri­en ras­sis­mus­kri­ti­scher und anti­se­mi­tis­mus­kri­ti­scher Bil­dung, ins­be­son­de­re in reli­gi­ons­päd­ago­gi­schen und theo­lo­gi­schen Kon­tex­ten. Außer­dem geben For­schen­de Ein­bli­cke in aktu­el­le wis­sen­schaft­li­che Aus­ein­an­der­set­zun­gen rund um die The­men­fel­der von narrt.

Aus dem Programm

  • Empi­ri­sche Erfas­sung päd­ago­gi­scher Wirk­sam­keit – Grund­ideen und metho­di­sche Ansät­ze
    Andre­as San­der, Come­ni­us-Insti­tut Münster
  • Qua­li­täts­kri­te­ri­en anti­se­mi­tis­mus­kri­ti­scher Bil­dung in Kir­che und Theo­lo­gie
    Steue­rungs­grup­pe von narrt
  • Jer­maine Ire­bor, Erlan­gen-Nürn­berg: Ein­bli­cke in das Dis­ser­ta­ti­ons­pro­jekt: „Un/gesehen: Erin­ner­te Erfah­run­gen Schwar­zer Jugend­li­cher mit Glau­bens­fi­gu­ren im evan­ge­li­schen Religionsunterricht“
  • Dr. Lin­da Bal­zer, Uni­ver­si­tät Saar­land: Refle­xio­nen und Impul­se: Anti­se­mi­tis­mus­kri­ti­sche Per­spek­ti­ven in der Lehrer*innenausbildung
  • Hans-Ulrich Probst, Domi­nik Gau­tier, Karo­li­ne Rit­ter, Char­lot­te Jacobs: Ein­bli­cke in den Sam­mel­band: „Topoi und Netz­wer­ke der reli­giö­sen Rech­ten. Ver­bin­den­de Feind­bil­der zwi­schen Chris­ten­tum und extre­mer Rechter“
  • Vera Uppen­kamp, Leu­pha­na Lüne­burg und Julia­ne Ta Van: Que­e­re Theo­lo­gien anti­se­mi­tis­mus­kri­tisch lesen
  • Aria­ne Dih­le, Uni­ver­si­tät Olden­burg, Co-Autorin: Refle­xio­nen und Gespräch zu „Gute Nach­richt – Geschich­ten von Jesus für Kin­der fair erzählt“

Vorstellungen Jesu im weltweiten Kontext

Retter? | Revolutionär? | Sohn Gottes?

Die Vor­stel­lun­gen und das Bild Jesu sind im welt­wei­ten Kon­text in vie­ler­lei Hin­sicht ähn­lich und gleich­zei­tig ver­schie­den. „Wie ist Jesus weiß gewor­den“ fragt Sarah Vecera in ihrem 2022 erschie­ne­nem Buch zum Ras­sis­mus in der Kir­che. In die­ser Unter­richts­ein­heit geht es u.a. dar­um, Abso­lut­heits­an­sprü­che der je eige­nen Jesus­vor­stel­lun­gen zu ver­ler­nen und offen zu wer­den für ande­re Blick­rich­tun­gen auf Jesus von Naza­reth, auf Jesus, den Chris­tus, und Per­spek­tiv­wech­sel und Per­spek­tiv­über­nah­men einzuüben.

Die Kon­zep­ti­on ori­en­tiert sich am Drei­schritt „Erken­nen –Begrei­fen – Handeln“:

  1. Erken­nen Die Schüler:innen erläu­tern und reflek­tie­ren ihre eige­nen Jesusbilder.
  2. Begrei­fen Die Schüler:innen iden­ti­fi­zie­ren die jewei­li­gen Ent­ste­hungs­kon­tex­te als wesent­lich für Jesusvorstellungen.
  3. Han­deln Die Schüler:innen ver­mit­teln gewon­ne­ne Erkennt­nis­se in (gemeinde-)pädagogischen Zusammenhängen.

Für das Unter­richts­vor­ha­ben wer­den min­des­tens 5 x 45 Minu­ten Unter­richts­zeit ver­an­schlagt. Alle drei Tei­le des Unter­rich­tes kön­nen auch deut­lich ver­tief­ter und mit grö­ße­rem Zeit­ein­satz und ‑auf­wand durch­ge­führt werden.

Feierliche Vokation in Drübeck

Im früh­lings­haf­ten Klos­ter Drü­beck tra­fen sich 13 jun­ge Reli­gi­ons­lehr­kräf­te aus Sach­sen-Anhalt, um die Her­aus­for­de­run­gen des schu­li­schen All­tags mit­ein­an­der zu reflek­tie­ren, eige­ne päd­ago­gi­sche Posi­tio­nen zu dis­ku­tie­ren und die Voca­tio zu erhalten.

Sie spra­chen dabei über Moti­ve der Berufs­wahl und die all­täg­li­chen Her­aus­for­de­run­gen auf schul­or­ga­ni­sa­to­ri­scher und päd­ago­gi­scher Ebe­ne. Zugleich dis­ku­tier­ten sie aktu­el­le Fra­gen von Posi­tio­na­li­tät aus kon­fes­sio­nel­ler und poli­ti­scher Perspektive. 

„Wie kann ich ganz kon­kret mit ras­sis­ti­schen oder anti­se­mi­ti­schen Aus­sa­gen umgehen?”

Schnell wur­de deut­lich, dass trag­fä­hi­ge und belast­ba­re Stra­te­gien nur nur in der kol­le­gia­len Bera­tung und im Team gefun­den wer­den kön­nen. Dafür sind die kirch­li­chen Netz­wer­ke des PTI und der Schul­be­auf­trag­ten wich­ti­ge Ankerpunkte.

Die Voca­tio unter­streicht in die­sem Zusam­men­hang die Bedeu­tung des Reli­gi­ons­un­ter­richts in den Schu­len und beschreibt zugleich die Ver­ant­wor­tung, die die Kir­chen für die öffent­li­che Bil­dung übernehmen.

„Unse­re Kir­che dankt Ihnen, dass Sie sich als Päd­ago­gin­nen und Päd­ago­gen die­ser Auf­ga­be stel­len und sagt Ihnen zu, Sie bei der Aus­übung Ihrer Tätig­keit zu unter­stüt­zen. Wir ver­trau­en Ihnen, dass Sie den Reli­gi­ons­un­ter­richt in Über­ein­stim­mung mit den Grund­sät­zen der Evan­ge­li­schen Kir­che und nach den gel­ten­den Rah­men-Richt­li­ni­en durch­füh­ren.
Wir sagen Ihnen zu, Ihren Rat zu hören und zu beden­ken. Wir brau­chen Ihr Enga­ge­ment und Ihre Hin­wei­se. Dar­um bit­ten wir Sie, Ihre Erfah­run­gen uns und den Gemein­den weiterzugeben.

Die fei­er­li­che Ein­seg­nung in der Klos­ter­kir­che St. Vitus bil­de­te Höhe­punkt und Abschluss der Tagung.

Im Feed­back wur­den die indi­vi­du­el­len Wahr­neh­mun­gen deut­lich. Hier eini­ge Ant­wor­ten zum Stich­wort „Das hat mich berührt …”:

„Das Mit­ein­an­der im Semi­nar war sehr warm­her­zig, offen und hilfs­be­reit, als wür­de man sich bereits län­ger ken­nen. Ich habe mich gleich wohl gefühlt, obwohl ich nie­man­den kannte.”

„Begeg­nung auf Augen­hö­he, anre­gen­de Dis­kus­sio­nen, schö­ner Aus­tausch und Auf­nah­me in der Grup­pe, Freund­lich­keit und Ent­ge­gen­kom­men, viel Lachen.”

„Ich habe die Grup­pe als sehr offen und herz­lich wahr­ge­nom­men. Die Impul­se, die in den Gesprächs­run­den kamen, haben zu gemein­sa­men aber auch per­sön­li­chen Denk­an­stö­ßen bei­getra­gen.
Des­wei­te­ren war die Mischung der Schul­for­men sehr bereichernd.”

Mit der Voka­ti­on erin­nert die Lan­des­kir­che dar­an, dass die Schüler:innen im Reli­gi­ons­un­ter­richt auf ihrer Suche nach Ori­en­tie­rung und Sinn beglei­tet wer­den, dass sie als eige­ne Per­sön­lich­kei­ten zu ach­ten sind, dass ihnen zuzu­hö­ren und ihre Hoff­nun­gen und Ängs­te ernst zu neh­men sind. Zugleich seg­net sie die jun­gen Lehr­kräf­te für ihren Dienst in den Schu­len, der immer auch als Dienst an unse­rer Kir­che ver­stan­den wird.