
Im frühlingshaften Kloster Drübeck trafen sich 13 junge Religionslehrkräfte aus Sachsen-Anhalt, um die Herausforderungen des schulischen Alltags miteinander zu reflektieren, eigene pädagogische Positionen zu diskutieren und die Vocatio zu erhalten.

Sie sprachen dabei über Motive der Berufswahl und die alltäglichen Herausforderungen auf schulorganisatorischer und pädagogischer Ebene. Zugleich diskutierten sie aktuelle Fragen von Positionalität aus konfessioneller und politischer Perspektive.
„Wie kann ich ganz konkret mit rassistischen oder antisemitischen Aussagen umgehen?”
Schnell wurde deutlich, dass tragfähige und belastbare Strategien nur nur in der kollegialen Beratung und im Team gefunden werden können. Dafür sind die kirchlichen Netzwerke des PTI und der Schulbeauftragten wichtige Ankerpunkte.
Die Vocatio unterstreicht in diesem Zusammenhang die Bedeutung des Religionsunterrichts in den Schulen und beschreibt zugleich die Verantwortung, die die Kirchen für die öffentliche Bildung übernehmen.
„Unsere Kirche dankt Ihnen, dass Sie sich als Pädagoginnen und Pädagogen dieser Aufgabe stellen und sagt Ihnen zu, Sie bei der Ausübung Ihrer Tätigkeit zu unterstützen. Wir vertrauen Ihnen, dass Sie den Religionsunterricht in Übereinstimmung mit den Grundsätzen der Evangelischen Kirche und nach den geltenden Rahmen-Richtlinien durchführen.
Wir sagen Ihnen zu, Ihren Rat zu hören und zu bedenken. Wir brauchen Ihr Engagement und Ihre Hinweise. Darum bitten wir Sie, Ihre Erfahrungen uns und den Gemeinden weiterzugeben.
Die feierliche Einsegnung in der Klosterkirche St. Vitus bildete Höhepunkt und Abschluss der Tagung.





Im Feedback wurden die individuellen Wahrnehmungen deutlich. Hier einige Antworten zum Stichwort „Das hat mich berührt …”:
„Das Miteinander im Seminar war sehr warmherzig, offen und hilfsbereit, als würde man sich bereits länger kennen. Ich habe mich gleich wohl gefühlt, obwohl ich niemanden kannte.”
„Begegnung auf Augenhöhe, anregende Diskussionen, schöner Austausch und Aufnahme in der Gruppe, Freundlichkeit und Entgegenkommen, viel Lachen.”
„Ich habe die Gruppe als sehr offen und herzlich wahrgenommen. Die Impulse, die in den Gesprächsrunden kamen, haben zu gemeinsamen aber auch persönlichen Denkanstößen beigetragen.
Desweiteren war die Mischung der Schulformen sehr bereichernd.”
Mit der Vokation erinnert die Landeskirche daran, dass die Schüler:innen im Religionsunterricht auf ihrer Suche nach Orientierung und Sinn begleitet werden, dass sie als eigene Persönlichkeiten zu achten sind, dass ihnen zuzuhören und ihre Hoffnungen und Ängste ernst zu nehmen sind. Zugleich segnet sie die jungen Lehrkräfte für ihren Dienst in den Schulen, der immer auch als Dienst an unserer Kirche verstanden wird.