Rückblick auf den Gemeindepädagogischen Tag 2024

Am 12. Juni 2024 fand in Neu­die­ten­dorf der Gemein­de­päd­ago­gi­sche Tag unter dem Mot­to „Raus aus der Kom­fort­zo­ne, rein in die Kom­fort­zo­ne – in Ver­än­de­rungs­pro­zes­sen wir­ken” statt. Über 100 haupt- und ehren­amt­li­che Gemeindepädagog*innen ver­sam­mel­ten sich, um gemein­sam einen Tag vol­ler Aus­tausch und Wei­ter­bil­dung zu erleben.

Den Tag eröff­ne­te Ober­kir­chen­rat Chris­ti­an Fuhr­mann mit einer Andacht. Sei­ne Wor­te gaben den Auf­takt zu einem Tag, der von gemein­schaft­li­chem Den­ken und Han­deln geprägt war.

Den inhalt­li­chen Schwer­punkt der Ver­an­stal­tung setz­te die Refe­ren­tin Chris­tia­ne See­wald aus Dres­den (See­wald Orga­ni­sa­ti­ons­be­ra­tung). In ihrer Ein­füh­rung schaff­te sie es, die Teilnehmer*innen auf das The­ma Ver­än­de­rungs­pro­zes­se ein­zu­stim­men. Durch anschau­li­che Bei­spie­le und pra­xis­na­he Arbeits­ein­hei­ten reg­te sie zum Nach­den­ken an und för­der­te den Aus­tausch unter den Anwesenden.

Die Ergeb­nis­se des Vor­mit­ta­ges wur­den im Rah­men einer Ergeb­nis­si­che­rung fest­ge­hal­ten und dem Lan­des­ju­gend­pfar­rer Peter Herr­furth sowie Ober­kir­chen­rat Chris­ti­an Fuhr­mann zur Wei­ter­ar­beit mit­ge­ge­ben. Bei­de wur­den zu den Arbeits­er­geb­nis­sen inter­viewt und zeig­ten sich beein­druckt von den viel­fäl­ti­gen Ideen und Ansät­zen, die im Lau­fe des Tages ent­wi­ckelt wur­den. Ihre Inter­views unter­stri­chen die Bedeu­tung des Tages und die wert­vol­len Impul­se, die er für die zukünf­ti­ge Arbeit in den Kir­chen­krei­sen und Gemein­den gelie­fert hat.

Nach einem gemein­sa­men Mit­tag­essen ging es mit den viel­fäl­ti­gen und ideen­rei­chen Work­shops wei­ter, die den Teilnehmer*innen zur Aus­wahl stan­den. Die­se boten Gele­gen­heit, sich inten­siv mit ver­schie­de­nen Aspek­ten der Gemein­de­päd­ago­gik aus­ein­an­der­zu­set­zen, Metho­den ken­nen­zu­ler­nen und pra­xis­na­he Anre­gun­gen für die eige­ne Arbeit zu gewin­nen. Von krea­ti­ven Ansät­zen zur Gemein­de­ent­wick­lung bis hin zu prak­ti­schen Übun­gen zur Selbstreflexion.

Vokationskurs und feierlicher Gottesdienst mit Vokation in Neudietendorf

Kurz vor Beginn der Som­mer­fe­ri­en tra­fen sich 16  Religionslehrer:innen aus Thü­rin­gen im Päd­ago­gisch-Theo­lo­gi­schen Insti­tut in Neu­die­ten­dorf, um sich gemein­sam über ihre Rol­le als Leh­ren­de, Ler­nen­de und Glau­ben­de auszutauschen.

Sie spra­chen dabei unter ande­rem über die beson­de­ren Her­aus­for­de­run­gen für den Reli­gi­ons­un­ter­richt inmit­ten viel­fäl­ti­ger gesell­schaft­li­cher Kri­sen und über Bedin­gun­gen gelun­ge­ner päd­ago­gi­scher Bezie­hun­gen in einer bibli­schen Geschich­te, in der eige­nen Unter­richts­pra­xis und in den ethi­schen Leit­li­ni­en der Reck­ah­ner Reflexionen.

Zudem berei­te­ten sich die jun­gen Lehr­kräf­te auf ihre Ein­seg­nung vor und fei­er­ten am Ende der Tagung in der St. Johan­nis­kir­che gemein­sam einen fest­li­chen Gottesdienst.

Im digi­ta­len, anony­men Feed­back wur­de deut­lich, dass vie­len Anwe­sen­den die Tagung gefal­len hat.  Hier eini­ge Ant­wor­ten zum Stich­wort „Das hat mich berührt …”:

„Dass wir alle ähn­li­che Fra­gen, Pro­ble­me und Ideen hat­ten und in den Aus­tausch gekom­men sind.“ „Die Bestär­kung im Leh­rer­be­ruf sei­tens der Kir­che.“ „Die Ehr­lich­keit vie­ler Teil­neh­mer und die Herz­lich­keit und Offen­heit der Leitung.“

Mit der Voka­ti­on erin­nert die Lan­des­kir­che dar­an, dass die Schüler:innen im Reli­gi­ons­un­ter­richt auf ihrer Suche nach Ori­en­tie­rung und Sinn beglei­tet wer­den, dass sie als eige­ne Per­sön­lich­kei­ten zu ach­ten sind, dass ihnen zuzu­hö­ren und ihre Hoff­nun­gen und Ängs­te ernst zu neh­men sind. Zugleich seg­net sie die jun­gen Lehr­kräf­te für ihren Dienst in den Schu­len, der immer auch als Dienst an unse­rer Kir­che ver­stan­den wird.

Qualifizierungskurs „Kompetenzorientiert Religion unterricht” erfolgreich abgeschlossen

Am 31. Mai 2024 leg­ten acht kirch­li­che Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter ihr Abschluss­kol­lo­qui­um im Qua­li­fi­zie­rungs­kurs 2024 ab.

Sie prä­sen­tier­ten ihre erwor­be­nen päd­ago­gi­schen Fähig­kei­ten und reflek­tier­ten gemein­sam die Bedeu­tung ihrer Gesprächs­bei­trä­ge für einen ange­mes­se­nen und moder­nen Religionsunterricht.

Die Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen ertei­len Reli­gi­ons­un­ter­richt im Auf­trag ihrer Kir­chen­krei­se an staat­li­chen und frei­en Schu­len in Sach­sen-Anhalt und Thü­rin­gen. Mit dem Kurs­an­ge­bot unter­stützt die Lan­des­kir­che bei­de Bun­des­län­der in den Qua­li­fi­zie­rungs­be­mü­hun­gen zur Absi­che­rung des Reli­gi­ons­un­ter­richts in allen Schularten.

Das eigens ent­wi­ckel­te hybri­de Kurs­sys­tem ver­band theo­re­ti­sche Aneig­nun­gen und Refle­xio­nen in Prä­senz­mo­du­len und Online­ein­hei­ten. Schul­prak­ti­schen Übun­gen und Bera­tungs­be­su­che wur­den durch die Schul­be­auf­trag­ten verantwortet.

Eine Bewer­bung zur Teil­nah­me am Kurs 2025 oder 2026 ist über die fol­gen­de Sei­te möglich.

Auswertung der Umfrage „Evangelischer Religionsunterricht in Thüringen 2023/2024”

Das For­schungs­zen­trum für Reli­gi­on und Bil­dung (FZRB) führ­te vom 1. Okto­ber bis 31. Dezem­ber 2023 gemein­sam mit dem Päd­ago­gisch-Theo­lo­gi­schen Insti­tut (PTI) der Evan­ge­li­schen Kir­che in Mit­tel­deutsch­land und der Evan­ge­li­schen Lan­des­kir­che Anhalts erst­ma­lig eine Online-Befra­gung evan­ge­li­scher Religionslehrer:innen an staat­li­chen und kirch­li­chen Schu­len in Thü­rin­gen durch. Die Befra­gung, an der über 200 Lehr­kräf­te teil­nah­men, erfolg­te in der Absicht, die reli­gi­ons­päd­ago­gi­sche
Pra­xis in der Wahr­neh­mung und Deu­tung der Lehr­kräf­te bes­ser zu ver­ste­hen und gemein­sam mit ihnen und den Ver­ant­wort­li­chen für den Reli­gi­ons­un­ter­richt in Staat und Kir­che Gesprächs­räu­me über die Zukunft des Reli­gi­ons­un­ter­richts in Thü­rin­gen zu eröff­nen. Ein Schwer­punkt der Befra­gung lag auf dem prak­ti­zier­ten Umgang mit kon­fes­sio­nell, reli­gi­ös und welt­an­schau­lich diver­sen Lerngruppen.

Wer hat sich an der Befra­gung betei­ligt?
Die Befra­gung ist zwar nicht reprä­sen­ta­tiv ange­legt, aber die erho­be­nen Befun­de dürf­ten die rea­len Ver­hält­nis­se – zumin­dest der Ten­denz nach – abbil­den. Die im Fol­gen­den vor­ge­stell­ten Befun­de bezie­hen sich auf die Gesamt­heit der befrag­ten Religionslehrer:innenschaft, die nach Schul­for­men aus­dif­fe­ren­ziert
dar­ge­stellt wer­den. Des­halb kön­nen sich die Befun­de erheb­lich von­ein­an­der unterscheiden.


87% der befrag­ten Reli­gi­ons­leh­rer­kräf­te unter­rich­ten an staat­li­chen und 13% an kirch­li­chen Schu­len (Abb. 4).
Die Ver­tei­lung nach Schul­for­men zeigt, dass Grund­schu­len in der Umfra­ge mit 32,2% am stärks­ten ver­tre­ten sind, gefolgt von Gym­na­si­en mit 23,4%. Auf Regel­schu­len ent­fal­len 18,7%, auf
Gemein­schafts­schu­len 13,1%, auf För­der­schu­len 6,1% und auf berufs­bil­den­de Schu­len 3,7% (Abb. 3).


Der über­wie­gen­de Anteil der Befrag­ten ist weib­lich und im Alter zwi­schen 30 und 50 Jah­re. So zeigt die Geschlech­ter­ver­tei­lung, dass 82% der Befrag­ten weib­lich und 18% männ­lich sind (Abb. 1). 9,5% der Befrag­ten sind zwi­schen 20 und 30 Jah­re alt, 31% zwi­schen 30 und 40, 21% zwi­schen 40 und 50, 21%
zwi­schen 50 und 60 Jah­re und 17,5% über 60 Jah­re alt (Abb. 2).


Dem­zu­fol­ge kann von einer über­wie­gend weib­li­chen Leh­rer­schaft gespro­chen wer­den. Der Anteil der Lehr­kräf­te, die vor­aus­sicht­lich in den kom­men­den Jah­ren in den Ruhe­stand gehen wer­den, liegt mit 17,5, bzw. 38,5% rela­tiv hoch. Es stellt sich hier­bei die Fra­ge, ob die wegen der anste­hen­den Pen­sio­nie­rungs­wel­le frei­wer­den­den Stel­len nach­be­setzt wer­den können.


‚Nur‘ 25% der befrag­ten Lehr­kräf­te an staat­li­chen Schu­len gaben an, an mehr als an einer Schu­le Reli­gi­ons­un­ter­richt zu ertei­len; mög­li­cher­wei­se weni­ger, als all­ge­mein erwar­tet (Abb. 5). Der Anteil der Befrag­ten, die bereits wäh­rend ihrer Aus­bil­dungs­zeit als Reli­gi­ons­lehr­kräf­te ein­ge­setzt wer­den, ist mit knapp 4,6% gering; noch gerin­ger ist der Anteil derer, die Reli­gi­ons­un­ter­richt fach­fremd ertei­len (1,1%) (Abb. 9).
Ist die­ser Befund ein Aus­druck dafür, dass die Schul­trä­ger Wert auf qua­li­fi­zier­te Reli­gi­ons­lehr­kräf­te legen oder dass der Bedarf an zusätz­li­chen Reli­gi­ons­lehr­kräf­ten unter­schätzt wird?

Wei­te­re Schwer­punk­te der Untersuchung

  • Das beruf­li­che Selbst­ver­ständ­nis der Religionslehrkräfte
  • Reli­gi­ons­un­ter­richt in kon­fes­sio­nell, reli­gi­ös und welt­an­schau­lich gemisch­ten Lern­grup­pen ist die Normalität
  • Wie neh­men die Lehr­kräf­te die kon­fes­sio­nel­le, reli­giö­se und welt­an­schau­li­che Diver­si­tät ihrer Schüler:innen wahr?
  • Wel­che Zie­le wer­den im Unter­richt im Hin­blick auf kon­fes­sio­nell-koope­ra­ti­ve Pra­xis verfolgt?
  • Zum Stand der kon­fes­sio­nel­len Koope­ra­ti­on zwi­schen evan­ge­li­schen und katho­li­schen Religionslehrkräften
  • … und wie steht es um ‚Reli­gi­on im Schulleben‘?
  • Wie stel­len sich die Reli­gi­ons­lehr­kräf­te die Zukunft des Reli­gi­ons­un­ter­richts vor?
  • Was gilt es zu besprechen?

Auf dem Weg zum konfessionell-kooperativen Religionsunterricht

Seit dem Schul­jahr 2023/24 läuft auch im Frei­staat Thü­rin­gen ein Modell­ver­such zum kon­fes­sio­nell-koope­ra­ti­ven​ Reli­gi­ons­un­ter­richt. Die Fort­bil­dungs­ver­an­stal­tung will in die­sem Modell Unter­rich­ten­de und am The­ma inter­es­sier­te Leh­re­rin­nen und Leh­rer zusam­men­füh­ren, um gemein­sam mit Fach­leu­ten die Pro­ble­me und Mög­lich­kei­ten die­ses Unter­richts­mo­dells auszuloten.

Dabei wer­den „hei­ße Eisen” ange­packt, unter­schied­li­che Ansät­ze nicht ver­schwie­gen und berei­chern­de Mög­lich­kei­ten bei Blick auf die jeweils ande­re Kon­fes­si­on gesucht.

Zunächst gibt Prof. Dr. Miche­al Werm­ke (Uni Jena) mit dem Impuls­vor­trag „Zwi­schen Bekennt­nis und Ori­en­tie­rung“ Ein­bli­cke in eine aktu­el­le Stu­die zum kon­fes­sio­nell-koope­ra­ti­ven RU in Thüringen.

Im Anschluss wer­den in zwei Run­den ver­schie­de­ne Work­shops angeboten:

„Beten im RU?“ Mys­t­ago­gi­sches Ler­nen und Per­for­ma­ti­ve Ansät­ze im kon­fes­sio­nell-koope­ra­ti­ven Reli­gi­ons­un­ter­richt – prak­ti­sche Unter­richts­pro­zes­se für die Sekun­dar­stu­fe I
(Dr. M. Koerrenz/C. Schonert-Siebert)

„Pfings­ten – Geburts­tag der Kir­che oder Fest des Hei­li­gen Geis­tes?“ Pfings­ten kon­fes­sio­nell-koope­ra­tiv unter­rich­ten – unter­richts­prak­ti­sche Impul­se für Grund­schu­le und Sek I
(Dr. S. Fischer-Karatas)

„Jesus Mensch oder Got­tes Sohn?“
Kol­le­gia­ler Aus­tausch zu einer chris­to­lo­gi­schen Kern­fra­ge im RU der 4.–6. Klas­se – auf der Grund­la­ge des Ele­men­ta­ri­sie­rungs­an­sat­zes wird eine Unter­richts­idee nach der Mys­tery-Metho­de vor­ge­stellt
(Dr. S. Blaszcyk/V. Wenner)

Eine Anmel­dung ist aus­schließ­lich über das Thü­rin­ger Schul­por­tal möglich.

Bei Pro­ble­men mit der Anmel­dung bit­te wen­den an: georg.​funke@​thillm.​de

THILLM Nr. 258400301

Fahrt nach Taizé

2024 wird eine Fahrt nach Tai­zé (Bur­gund / Frank­reich) ange­bo­ten. Jedes Jahr strö­men tau­sen­de jun­ge Men­schen aus der gan­zen Welt nach Tai­zé, um am Klos­ter­le­ben der Brü­der­schaft teil­zu­ha­ben. Mehr als 100 Brü­der aus der gan­zen Welt gestal­ten ihr Leben in der Communauté.

Eine Woche Tai­zé bedeu­tet: Zeit zum Reden, Sin­gen, Nach­den­ken, Aus­tau­schen, Freu­en, Auf­tan­ken. Tai­zé finan­ziert sich aus­schließ­lich durch die Teil­neh­men­den­bei­trä­ge an den Jugend­tref­fen und den Ver­kauf eige­ner Pro­duk­te. Die Teil­neh­men­den­bei­trä­ge rich­ten sich nach dem Her­kunfts­land der Besu­chen­den und kön­nen indi­vi­du­ell erhöht werden.

Wir wol­len mit der Fahrt Gele­gen­heit geben, Tai­zé ken­nen zu ler­nen oder auch wie­der dort hin zu kommen.

Infor­ma­tio­nen zur Fahrt, den Kos­ten und Anmel­de­for­ma­li­tä­ten fin­den sich hier:

Wir sind wieder da

Nach eini­gen Wochen des inten­si­ven Sei­ten­um­baus sind wir nun wie­der da!